UPC: Neue TV-Box noch dieses Jahr, 5 Gbit/s Anfang 2017
UPC hat bei der Informationsveranstaltung „UPC – Next Generation“ seinen Mitarbeitern und Partnern Ausblick auf die nächsten Neuerungen und Investitionen gegeben. Die drei Kernthemen waren Gigasphere, Autostrada und Horizon.
Unter dem Schlagwort Gigasphere bereitet UPC derzeit sein Glasfasernetz für Docsis 3.1 vor. Damit werden theoretisch Bandbreiten bis zu 10 Gbit/s möglich. Anfang 2017 will UPC die ersten kommerziellen Angebote starten, mit 1 bis 5 Gbit/s. Diese werden sich vorerst vermutlich nicht an Endkunden, sondern Unternehmen und Institutionen, beispielsweise Universitäten, richten.
Um die 5 Gbit/s zu nutzen, sind neue Endgeräte nötig. Docsis 3.1 wird aber abwärtskompatibel sein. Jetzige UPC-Kunden müssen ihre Router und Modems nicht tauschen, wenn das Netz auf Docsis 3.1 umgestellt wird.
Horizon TV Box
In der Schweiz wird die Horizon TV-Box bereits seit 2013 angeboten. Noch im Frühjahr 2016 soll Horizon in Österreich starten, bestätigen Ivo Hoevel, Chief Marketing and Products Officer und Gerald Schwanzer, Vice President Products von UPC.
Laut UPC ist Horizon „die beste TV Box in Österreich“, die für den bevorstehenden Österreich-Launch noch perfektioniert wird. Sie bietet dieselben Funktionen wie die jetzige UPC-Box mit DVR. Das Menü wurde aufgehübscht, die Box ließ sich in einem ersten Hands-on schneller bedienen.
Neu ist der Menüpunkt für ähnliche Inhalte. Wählt man diesen Punkt während einer TV-Sendung oder einem On-Demand-Film an, werden ähnliche Sendungen vorgeschlagen, die zeitnahe im TV gezeigt oder als On-Demand-Inhalte verfügbar sind. Ist auf der Box eine passende Streaming-App installiert, können daraus ebenfalls ähnliche Inhalte angezeigt werden. Sieht man sich etwa SOKO Donau auf ORF eins an, werden andere SOKO-Sendungen vorgeschlagen, die in der TVThek-App verfügbar sind. Apps für Netflix und Amazon Instant Video waren auf der Hands-on-Box nicht vorhanden.
Box analysiert Sehverhalten
Der Menüpunkt „Empfehlungen“ greift ebenfalls auf Apps, On-Demand-Angebote und das Fernsehprogramm zu, um Inhalte zu empfehlen, die auf dem persönlichen Sehverhalten basieren. Das Analysieren des Nutzungsverhaltens kann auf Wunsch deaktiviert werden.
Die Box bietet eine Funktions-übergreifende Suche. Dreht man die recht klobige Fernbedienung um, befindet sich eine vollwertige Tastatur auf der Rückseite. Beginnt man etwas einzutippen, wird automatisch gesucht. Hier kann man nach Filmtiteln oder Namen von Schauspielern suchen, um passende Inhalte angezeigt zu bekommen.
In der Schweiz und den Niederlanden bietet Horizon die Funktion Replay. Dabei kann man im TV-Programm-Guide der Box bis zu sieben Tage in die Vergangenheit gehen und Sendungen streamen – ohne, dass diese zuvor auf der Box aufgezeichnet wurden. In Österreich wird die Funktion vorerst nicht angeboten: „Aus rechtlichen Gründen“, so UPC.
Sieben Digital-Tuner
Die Horizon Box hat sieben Digital-Tuner eingebaut. Dadurch können vier Sendungen gleichzeitig aufgenommen werden. Die restlichen drei Tuner werden genutzt, um die Sender im Senderwechsel-Menü vorab zu streamen, die in der Sendeliste vor und hinter dem aktuellen Sender sind. Dadurch funktioniert das Umschalten um einiges schneller als bei der jetzigen UPC-Box, was vor allem Zapper freuen wird.
Neben den üblichen Audio-Ausgängen hat die Box noch zwei Ethernet-Anschlüsse. Damit könnte sie theoretisch als Router fungieren, diese Funktion ist in Österreich aber deaktiviert. Der HDMI-Anschluss hat den Standard 2.1 und ist damit UHD-tauglich. Laut UPC sind derzeit aber keine UHD-Inhalte für die Horizon Box geplant. Die Horizon Box hat aktive Kühler, die die Wärme zur linken und rechte Seite ableiten. Dadurch soll sie weniger heiß werden als die bisherige Box.
100.000 Haushalte anschließen
UPC nennt seine nächste Netz-Ausbaustufe Autostrada. 250 Millionen Euro werden in die Infrastruktur in Österreich und die Schweiz gesteckt. Das Ziel ist in den nächsten Jahren in Österreich 100.000 neue Haushalte anzuschließen, in der Schweiz 200.000.
In Österreich plane man sowohl Lücken in vorhandenen Abdeckungsgebieten zu schließen, als auch neue Gebiete zu erschließen. Bei der Gelegenheit gab es noch einen Seitenhieb auf A1 und die Breitbandmilliarde. Man fördere die Bestrebung ganz Österreich mit Breitband zu versorgen auf Basis privater Investitionen, ohne staatliche Subventionen.