
"Bislang stärkster Hinweis" auf Leben außerhalb unseres Sonnensystems
Astronomen entdeckten in der Atmosphäre des fernen Exoplaneten K2-18b Anzeichen für 2 wichtige Schwefelverbindungen, die auf der Erde vor allem von Phytoplankton erzeugt werden. Das sei der bislang stärkste Hinweis auf außerirdisches Leben, so das Forschungsteam, das am Donnerstag im Fachmagazin "The Astrophysical Journal Letters" eine Studie dazu veröffentlichte.
Schon 2023 wurden auf dem 124 Jahre entfernten Exoplaneten Methan und Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre nachgewiesen. Das spricht dafür, dass es sich um einen Ozeanplaneten handelt.
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James-Webb-Weltraumteleskop
Die Entdeckung von Dimethylsulfid und Dimethyldisulfid sei mithilfe des James-Webb-Weltraumteleskops geglückt, erklärten das Team aus britischen und US-Forschern. Die als Biosignaturen geltenden Stoffe werden auf der Erde nur von Lebewesen produziert. Allerdings betonten die Forscher, dass weitere Beobachtungen nötig seien, um diese Ergebnisse zu bestätigen. Um eine endgültige Entdeckung handle es sich nicht.
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Dennoch könnten die Auswirkungen laut dem Mitautor Nikku Madhusudhan von der Universität Cambridge enorm sein. "Was wir zu diesem Zeitpunkt finden, sind Hinweise auf mögliche biologische Aktivitäten außerhalb des Sonnensystems", sagte er vor Journalisten. So nah seien die Forscher "noch nie" einem Fund gekommen, dem sie "Leben" zuordnen könnten.
Flüssiges Wasser: Bedingungen passen
Der Exoplanet K2-18b wurde 2015 vom US-Weltraumteleskop Kepler entdeckt. Er umkreist die Sonne K2-18, einen roten Zwergstern im Sternbild Löwe, in der sogenannten bewohnbaren Zone.
Dies bedeutet, dass es dort weder zu heiß noch zu kalt ist für die Bildung von flüssigem Wasser als wichtigster Voraussetzung für Leben. K2-18b ist mehr als 8 Mal so groß wie die Erde und besteht wahrscheinlich wie diese, Mars und Venus aus Silikaten und Eis.