Erste grüne Pflanze auf dem Mond schon wieder gestorben
Die Baumwollpflanze, deren Samen als erstes Gewächs auf dem Mond zum Keimen begonnen hat, ist bereits wieder verblüht und gestorben. Grund dafür waren die extrem niedrigen Temperaturen auf dem Erdtrabanten während der Mondnacht. In der etwa zweiwöchigen Nacht auf dem Mond können fallen die Temperaturen auf rund -170 Grad Celsius.
Der Chefdesigner des Experiments erklärte gegenüber dem Guardian, dass der Tod des ersten Keimlings erwartet und eingeplant wurde: "Das Leben in dem Container kann die Kälte der Mondnacht nicht überstehen." Nun werden sich die abgestorbenen Blätter von selbst kompostieren, sodass der Mond nicht "verunreinigt" wird, versichern die Forscher.
Während der Mondnacht, die etwa zwei Wochen andauert, wurde die Sonde "Chang'e 4" in einen Schlafmodus versetzt. Der Pflanzencontainer der Mondsonde enthält außer Baumwollsamen auch Kartoffel- und Ackerschmalwand-Samen. Von letzteren keimte bisher aber noch keiner. In dem Behälter befinden sich außerdem Drosophila-Fliegen-Eier sowie Hefe.
Nicht die erste Pflanze im Weltall
Die Mond-Baumwolle ist zwar die erste Pflanze, die auf dem Erdtrabanten gewachsen ist. Im All wurde aber auch früher schon Gemüse gezogen. Laut dem Guinnessbuch der Rekorde wurde bereits 1982 die in der Forschung beliebte Pflanze Arabidopsis auf der sowjetischen Raumstation Saljut 7 angebaut.
Vor einigen Jahren konnte die Besatzung der ISS den ersten auf der Raumstation angebauten Salat verspeisen. Anfang Dezember 2018 wurde zudem ein Gewächshaus-Satellit des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ins All geschossen, in dem Tomaten keimen und wachsen sollen.