Science

Forscher wollen eure Fäkalienfotos, um damit eine KI zu trainieren

„We dare you to give a shit for science“. Forscher eines MIT-nahen Unternehmens wollen eure Daten, um eine KI-Plattform damit trainieren zu können. Es handelt sich dabei nicht um gewöhnliche Daten, sondern sie wollen die Fotos eurer Häufchen in der Toilette. Ziel ist es, insgesamt 100.000 Fäkalienfotos zusammenzukriegen, um die Plattform damit zu füttern. Das berichtet „The Verge“.

Die Forscher des mikrobiellen Gesundheitsunternehmens Seed haben dazu eine Kampagne ins Leben gerufen, mit der Menschen dazu aufgerufen werden, der Wissenschaft bei ihrer Forschung zu helfen. Ziel ist es nämlich, Menschen mit chronischen Darmkrankheiten wie Morbus Chron oder auch dem Reizdarmsyndrom zu helfen.

Fotos sollen anonymisiert werden

Dazu lassen sie Ärzte die Fotos, die die Nutzer per Smartphone fotografieren und einschicken, bewerten und einordnen. Diese Daten sollen dann in eine KI eingepflegt werden. Am Ende soll ein zusätzliches Diagnoseelement für Ärzte entstehen, um Patienten ein besseres Gesundheitsmanagement zu ermöglichen. "Wenn ihr euren Stuhl für die Wissenschaft anbietet, kann dies möglicherweise einem von fünf Menschen helfen“, so die Kampagne, die vor allem auf Nutzer in den USA abzielt.

Die Fotos können ganz bequem per Smartphone auf seed.com/poop hochgeladen werden, allerdings müssen Nutzer eine E-Mail-Adresse angegeben werden. Die Forscher versprechen jedoch, alle Metadaten im Bild sowie die E-Mail-Adresse in einem weiteren Schritt von den Fotos zu trennen, so dass diese nur anonymisiert verwendet werden.

Ärzte beurteilen Kacke-Bilder

Ein Ärzteteam aus Gastroenterologen wird jedes erhaltene Bild sorgfältig durchsehen und es in eines von insgesamt sieben Kategorien einteilen. Anhand der Bilder können die Spezialisten feststellen, ob jemand an Verstopfung leidet. Danach soll eine KI damit trainiert werden. Ähnliche Trainingssysteme werden verwendet, um selbstfahrenden Autos beizubringen, wie man einen Baum oder eine Katze auf der Straße identifiziert, so David Hachuel, Mitbegründer des Startups Auggi, das die Plattform baut.

Ziel ist, die Datenbank langfristig zu einem Open-Source-Tool für akademische Forscher zu machen. In der Zwischenzeit besteht die Hoffnung, die Patienten in die Lage zu versetzen, die Kontrolle über ihre eigene Darmgesundheit zurückzugewinnen. "Sie haben jeden Tag Mühe, Entscheidungen darüber zu treffen, was sie essen und wie viel Bewegung sie machen müssen, um ihre Symptome in Schach zu halten", heißt es seitens der Forscher.

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