Was die mysteriösen Geräusche von Eisbergen verraten können
Eisberge erzeugen auf unterschiedliche Weise sehr laute Geräusche. Etwa wenn sie am Meeresboden schleifen, auseinanderbrechen oder aneinander reiben. Manchmal entstehen dort sogar Risse, die so lang sind wie ein ganzes Land, und ein neuer Eisberg wird auf diese Weise geboren.
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Forscher können aus diesen Geräuschen des Eises in verschiedenen Gegenden wichtige Informationen gewinnen, da diese nicht immer gleich klingen. Wenn die Eisberge etwa in wärmeren Gewässern treiben und auseinanderbrechen, entsteht ein tiefer, dröhnender Klang, wie die BBC berichtet. Außerdem kann die Tonfrequenz ein Indikator für die Größe des Eisbergs sein. Wie ein Eisberg klingt, kann sich sogar im Laufe des Jahres ändern.
Sensoren zeichnen Geräusche auf
Mit technischen Mitteln wie Satellitenbildern, seismischen und hydroakustischen Sensoren überwachen Forscher nun die Eisberge und ihre Geräusche rund um den Globus. So wollen sie etwa erfahren, wie deren Lebenszyklen aussehen. Das ist nicht immer einfach, da man diese Messgeräte so nahe wie möglich an die Eisberge heranbringen muss. Das ist teuer und zeitaufwändig.
Nicht zuletzt geht es darum, mehr über den Klimawandel zu erfahren. So können die Geräusche von Eisbergen etwa Hinweise auf die Menge an Schmelzeis geben.
Von kalbenden Eisbergen spricht man, wenn von einem großen Eisberg ein Eisblock abbricht. Durch die Überwachung dieser Prozesse können Forscher mehr über den Zustand der arktischen Eismassen erfahren und wie deren Verhalten das Weltklima beeinflussen könnte. Norwegische Forscher versuchen wiederum, anhand solcher Geräusche abnormale Spitzen bei den Wassertemperaturen zu erkennen.
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Auch Tiere sind Veränderungen ausgesetzt
Außerdem hat das Verhalten der Eisberge nicht nur Auswirkungen auf den Klimawandel, sondern auch auf Meereslebewesen. Besonders laut sollen kalbende Eisberge in Grönland sein. Diese Geräusche decken sich teilweise mit der Frequenz, die Narwale hören können und die diese „Einhörner der Meere“ für ihre Kommunikation mittels Klick- und Pfeiflauten sowie gepulster Rufe nutzen. Diese Töne liegen teils im Ultraschallbereich, also über dem für Menschen hörbaren Bereich. Forscher glauben, dass die Geräusche der kalbenden Eisberge das Hörvermögen der Wale beeinträchtigen könnten.