Beeindruckende NASA-Fotos zeigen erstmals Sonnenstrahlen am Mars
Der Mars-Rover Curiosity der NASA konnte einen besonderen Sonnenuntergang am Mars fotografieren. Anfang Februar entstanden 2 Aufnahmen, die erstmals sogenannte Strahlenbüschel zeigen.
Diese besonderen Sonnenstrahlen entstehen, wenn Wolken die Sonne so verdecken, dass die Strahlen an den Wolkenrändern sichtbar werden. Aerosole wie Staubpartikel sorgen dann für eine Lichtstreuung, wodurch die Strahlen wahrnehmbar werden. Das nennt sich Tyndall-Effekt.
Die Aufnahmen entstanden während einer Forschungsmission, bei der Curiosity Marswolken in der Dämmerung untersucht (Twilight Cloud Survey). Sie wurden aus insgesamt 28 Einzelaufnahmen zusammengesetzt. Sie wurden bearbeitet, um die Sonnenstrahlen deutlicher hervorzuheben. Bereits 2021 wurden dabei in der Nacht leuchtende Wolken untersucht.
Wolken aus Trockeneis
Die meisten Marswolken bestehen aus Wassereis und befinden sich nur 60 Kilometer über der Oberfläche, schreibt die NASA. Die neuen Bilder zeigen aber deutlich höher hängende Wolken. In dieser Höhe ist es besonders kalt, weshalb die Wolken aus Trockeneis (Kohlenstoffdioxid) bestehen könnten.
Die Beobachtung der Wolken soll Forscher*innen dabei helfen, das Mars-Wetter besser zu verstehen. Die 2021 durchgeführte Wolkenstudie wurde mit Curiositys Schwarz-Weiß-Kamera gemacht und konzentrierte sich vor allem auf Wolkenbewegungen.
Die neue Studie nutzt hingegen die Farbkamera Mastcam. Damit wollen Wissenschaftler*innen messen, wie Wolkenteilchen mit der Zeit zunehmen.
Neben dem Bild der Sonnenstrahlen wurde auch ein Foto farbenfroher Wolken aufgenommen, die wie eine Feder geformt sind. Das regenbogenartige Schimmern wird Irisieren genannt. Je nachdem, aus welchem Winkel man darauf sieht, ändern sich die Farben, wie bei Seifenblasen oder einem Ölfleck.
Veränderung der Wolken
"Wenn wir ein Irisieren sehen, wissen wir, dass die Größe der Teilchen in der Wolke jeweils mit ihren Nachbarteilchen identisch sind", sagt der Atmosphärenforscher Mark Lemmon in einem Statement. Die Farbübergänge liefern dann die Informationen darüber, wie sich die Größe der Teilchen in der gesamten Wolke verändert. Basierend darauf können die Forscher*innen auch nachvollziehen, wie sich die Wolke im Laufe der Zeit ändert.