NASA rätselt über mysteriöse Entdeckung in der Arktis
Seit mehr als zehn Jahren beobachtet die US-Weltraumbehörde NASA mithilfe von Luftaufnahmen die eisige Oberfläche der Arktis. Vor einigen Tagen wurden dabei aus einem Forschungsflugzeug P–3 Orion seltsame Eisformationen in der Beaufortsee entdeckt, die die Forscher vor ein Rätsel stellen.
"Wir haben diese kreisartigen Formationen nur für wenige Minuten gesehen", schreibt der zuständige Gletscherforscher John Sonntag im "Operation IceBridge"-Blog der NASA. "Ich kann mich nicht erinnern, jemals anderswo so etwas gesehen zu haben."
Wie diese Strukturen entstanden sind, ist noch nicht geklärt. Die Wissenschaftler haben jedoch mehrere mögliche Erklärungen parat.
Eislöcher der Robben
Das Eis in der Gegend war zum Zeitpunkt des Überflugs noch frisch und dünn. Teile der Formationen könnten entstanden sein, als zwei Schollen aufeinandertrafen und sich die Eisplatten übereinander legten - ein sogenanntes Finger-Rafting.
Die rundlichen Formen könnten auf Arktis-Bewohner zurückzuführen sein, so Walt Meier, Wissenschaftler beim US-National Snow and Ice Data Center. Wenn Robben aus dem Wasser auftauchen, entstehen kleine Wellen, die über Eis und Schnee schwappen. Die schwarz schimmernden Löcher könnten auch eine Art Drainage sein, die entstehen, wenn Löcher ins Eis gemacht werden.
Warme Meeresströmungen
Auch der IceBridge-Forscher Nathan Kurtz hat keine endgültige Erklärung: "Ich bin mir nicht sicher, wie die halbrunden Formationen um die Löcher entstanden sind. Ich habe noch nie soetwas gesehen."
Der NASA -Gletscherforscher Chris Shuman von der University of Maryland meint, die Löcher und Strukturen könnten auf wärmere Meeresströmungen zurückzuführen sein, die sich ihren Weg an die Oberfläche bahnen.