NASA repariert Hubble-Teleskop mit altem Computertrick
Abschalten und wieder einschalten. Was wir des Öfteren bei unseren defekten Geräten probieren, sah die NASA wohl als letzten Weg an, das berühmte Hubble-Teleskop wieder fit zu machen. Mehrere der verbauten Gyroskope, die auch in herkömmlichen Smartphones Verwendung finden, waren defekt. Die kleinen rotierenden Zylinder sind für die Navigation und Stabilisation entscheidend, aber auch sehr anfällig für Fehler. Das Problem: Nachdem das Space-Shuttle-Programm gestoppt wurde, konnten sie nicht mehr ausgetauscht werden.
Aus und an, hin und her
Als zuletzt das vierte von insgesamt sechs Gyroskopen ausfiel, wurde das Hubble-Teleskop nicht mehr manövrierbar und musste in den abgesicherten Modus versetzt werden. Es wurde also Zeit für Improvisation. NASAs erster Versuch: Das Gyroskop ab- und nach einer Sekunde wieder einzuschalten, während es sich noch dreht. Leider kam man damit alleine noch zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis, weshalb man zusätzlich Stufe zwei des Notfallplans aktivierte: Das Teleskop in entgegengesetzte Richtungen zu bewegen und dabei mehrmals zwischen dem schnellen und langsamen Modus des Gyroskops umzuschalten.
Tatsächlich hat das Prozedere offenbar Blockaden in dem empfindlichen Messinstrument gelöst. Die NASA will nun noch ein paar Tests durchführen, bis man Hubble wieder in den normalen Betrieb schickt und es somit wieder eindrucksvolle Aufnahmen des Weltraums machen kann.