Pluto besitzt Dünen aus gefrorenem Methan
Auf dem Pluto haben Forscher überraschend Dünen entdeckt, die wahrscheinlich aus gefrorenem Methan bestehen. Trotz der sehr dünnen Atmosphäre des Zwergplaneten habe der Wind am Rande einer Eisebene offenbar Methankörnchen zu Dünen aufgeschüttet, legte ein internationales Forscherteam am Donnerstag im Fachblatt "Science" dar.
Fotos von New Horizons
Dies sei auf Fotos zu erkennen, welche die NASA-Raumsonde "New Horizons" 2015 im Vorbeiflug vom Pluto gemacht hatte. In der Pluto-Atmosphäre ist der Oberflächendruck 100.000 Mal geringer als auf der Erde. Es erschien daher wenig wahrscheinlich, dass dort Methankörnchen durch die Luft geweht werden und dünenartige Strukturen bilden. Dennoch hätten die milden Winde auf der Pluto-Oberfläche, die ein Tempo von nur rund 30 bis 40 Stundenkilometern erreichen, dies bewirkt, schrieben die Forscher.
Das Wissenschafterteam schließt nicht aus, dass die Dünen aus festem Stickstoff bestehen, hält Methan aber für wahrscheinlicher. Eric Parteli vom Institut für computergestützte Geowissenschaften der Universität Köln erläuterte, wegen der deutlich geringeren Schwerkraft auf dem Pluto und des extrem niedrigen Druck in seiner Atmosphäre reichten schwache Winde zum Auftürmen von Dünen aus.
Überraschende Entdeckung
"Wir wussten, dass jeder Körper des Sonnensystems mit einer Atmosphäre und einer soliden felsigen Oberfläche Dünen hat, aber wir wussten nicht, was wir auf dem Pluto finden", erklärte der Hauptautor der Studie, Matt Telfer, von der britischen University of Plymouth.
Die Entdeckung sei "wirklich überraschend", sagte die Geologin Jani Radebaugh von der Brigham Young University im US-Bundesstaat Utah. Obwohl "er 30 Mal weiter von der Sonne entfernt ist als die Erde, zeigt sich, dass Pluto immer noch erdähnliche Eigenschaften hat", hob die Wissenschafterin hervor.