Raumstation über Südpazifik abgestürzt
Wie die chinesische Raumfahrtorganisation CMSEO berichtete, verglühte das
Experten hatten geschätzt, dass etwa 1,5 bis 3,5 Tonnen des Raumlabors die Hitze beim Eintritt in die unteren Atmosphärenschichten überstehen und als kleine Stücke auf die Erdoberfläche fallen könnten. Dies gelte vor allem für Teile aus Titan oder Edelstahl. Holger von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA hatte gesagt, die Trümmerschleppe könne sich über eine Länge von mehr als 1000 Kilometern erstrecken. Länder wie die USA, China und Australien sowie Staaten Afrikas, Südeuropas und Südamerikas hätten vom Absturz betroffen sein können.
Gefahr für Menschen gering
Die Gefahr für Menschen war vorab als äußerst gering eingestuft worden. "Die Wahrscheinlichkeit für ein Individuum, von einem Trümmerteil verletzt zu werden, ist so hoch wie die Möglichkeit, von einem Blitz zweimal in einem Jahr getroffen zu werden", hatte Krag gesagt. In der Geschichte der Raumfahrt gab es bisher noch keinen bestätigten Fall, in dem ein Mensch von einem Teil Weltraumschrott verletzt wurde.
China hatte Tiangong-1 2011 ins All geschossen. Ein kontrollierter Absturz des 8,5 Tonnen schweren und zwölf Meter langen Raumlabors über dem Meer war nicht möglich, weil seit März 2016 kein Kontakt mehr zum "Himmelspalast" bestand und die Triebwerke nicht gezündet werden konnten. Das Labor war, abgebremst von der Atmosphäre, der Erde langsam immer näher gekommen. Mitte Januar war die Station noch auf einer Umlaufbahn in etwa 280 Kilometern Höhe unterwegs.
Größer als Weltraummüll
Tiangong war ein experimentelles Weltraumlabor, mit dem Rendezvous- und Andockmanöver getestet wurden. Nach Esa-Angaben gab es zwei bemannte Missionen dorthin. Im Vergleich zur rund 450 Tonnen schweren Internationalen Raumstation (ISS) war der "Himmelspalast" zwar winzig, laut ESA aber größer als der Weltraummüll, der sonst in der Erdumlaufbahn unterwegs ist.