Neuer Wiener Supercomputer VSC-5 nimmt Betrieb auf
Am Freitag wurde die 5. Generation des Supercomputers Vienna Scientific Cluster, kurz VSC-5, in Wien in Betrieb genommen. Der VSC-5 hat eine Rechenleistung von insgesamt 4,3 Petaflop/s. Laut den Betreiber*innen ist er damit für praktische Anwendungen doppelt so schnell wie sein Vorgänger VSC-4, bei fast gleichem Energiebedarf.
Betrieben wird der neue Supercomputer gemeinsam von den Universitäten TU Wien, Universität Wien, Universität für Bodenkultur Wien, TU Graz, Universität Innsbruck und neuerdings der Johannes Kepler Universität Linz. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung finanziert das Großprojekt maßgeblich.
Ausstattung
Die Hardware wurde von der Firma Megware bereitgestellt. Das System besteht aus 1.540 AMD EPYC Milan Prozessoren mit insgesamt 98.560 Kernen. Zusätzlich verfügt der VSC-5 über 120 NVIDIA A100 Grafikkarten. Gekühlt wird das System mit Wasser. Bereits während des Aufbaus schaffte es der VSC-5 auf die Top500-Liste für Hochleistungsrechner auf Platz 301.
Umwelt- und Energiebewusstseins ist heute auch für Supercomputer ein Thema. Deswegen wurde er besonders im Hinblick auf Energieeffizienz entworfen. Pro Jahr verbraucht der Vienna Scientific Cluster um die 8.000.000 kW/h Strom, dies entspricht etwa einem Achtel des gesamten Stromverbrauchs der Technischen Universität Wien.
Systeme werden parallel betrieben
Auch andere Universitäten nutzen den VSC. Um der steigenden Nachfrage nach Rechenzeit gerecht zu werden, werden nun beide Systeme, VSC-4 und VSC-5, parallel betrieben. Aufgrund der unterschiedlichen technischen Ausstattung lassen sich VSC-4 und VSC-5 für unterschiedliche Rechenaufgaben optimal nutzen, wie es von der TU Wien heißt.
Die einzelnen Knoten des VSC-5 sind mit einem sehr großen Hauptspeicher ausgestattet, was vielen Anwendungen entgegenkommt. Die Kerne des VSC-4 verfügen hingegen über größere Vektoreinheiten, was neben anderen Vorteilen auch dessen gute Platzierung auf Platz 218 in der Top500-Liste erklärt.