Webb-Teleskop beobachtet kosmisches Spektakel
Eigentlich sollte das James Webb Teleskop quasi nur "über den Zaun" schauen, zu unserem galaktischen Nachbarn, der Galaxie "NGC 6822". Die Leistung der Instrumente ist allerdings besser, als es sich die Forscher*innen erträumt hätten, wodurch "spektakuläre Aufnahmen" der Galaxie gelangen.
Bei NGC 6822, auch bekannt als "Barnards Galaxie" handelt es sich um einen Teil unserer lokalen Galaxiengruppe. Diese Gruppe besteht aus mindestens 70 Galaxien, wovon unsere Milchstraße nach der Andromedagalaxie die größte ist. Barnards Galaxie ist mit einer Entfernung von 1,5 Millionen Lichtjahre relativ nahe, weshalb das James Webb Teleskop auch detaillierte Nahaufnahmen erstellen kann.
Sensoren arbeiten bei extremer Kälte
Die Instrumente des Teleskops arbeiten dafür bei extrem niedrigen Temperaturen. Bei minus 266 Grad Celsius können sie infrarotes Licht erkennen, das von weit entfernten Objekten ausgesendet wird, ohne dass die Aufnahme von anderen Strahlungsquellen wie der Elektronik des Teleskops gestört werden. Ein Vorteil von infrarotem Licht ist, dass es auch Staub und Gase durchdringen kann, wodurch man zuvor verborgene Sterne erstmals sehen kann, schreibt die Europäische Weltraumagentur ESA in einer Aussendung.
Was zeigt das Bild also? Bei NGC 6822 handelt es sich um eine "irreguläre Zwergengalaxie", die große Unterschiede zu unserer spiralförmigen Milchstraße aufweist. Sie sieht etwa aus wie eine unregelmäßige Blase, die aus unzähligen Sternen besteht. Die hellsten Sterne strahlen bläulich, schwächere Sterne sind eher warm gefärbt.
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Besonders prominent sind 2 helle Sterne in der rechten Hälfte des Bildes sowie eine helle blaue Kugel im linken Teil des Bildes. Bei letzterem handelt es sich um einen Kugelsternhaufen, der voll mit Sternen ist. Die Mitte des Bildes wird von einer rötlichen Wolke dominiert. Ohne die Infrarotsensoren des James Webb Teleskop wäre diese Gas- und Staubwolke zu dicht, um die dahinterliegenden Sterne zu erkennen.