James Webb zeigt Supernova, wie wir sie noch nie gesehen haben
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Das James-Webb-Weltraumteleskop gibt einen noch nie dagewesenen Einblick in die erdnächste Supernova seit 1604, die am 24. Februar 1987 erstmals entdeckt wurde. Das Teleskop hat SN 1987A, die in der Magellanschen Wolke stattfand und 168.000 Lichtjahre entfernt ist, erstmals im Nahinfrarot-Bereich aufgezeichnet. Dadruch wurden Strukturen in der aufkeimenden Wolke im Inneren sichtbar, die man zuvor so noch nie gesehen hat.
Zu sehen ist der Auswurf von SN 1987A, der die Form einer Sanduhr hat. Für uns ist hauptsächlich ein heller ovaler Ring sichtbar.
links: © NASA, ESA, CSA, Mikako Matsuura, Richard Arendt, Claes Fransson, Josefin Larsson, Alyssa Pagan
rechts: © NASA, ESA, CSA, Mikako Matsuura, Richard Arendt, Claes Fransson, Josefin Larsson, Alyssa Pagan
SN 1987A im Nahinfrarotbereich
Die Sanduhr-Form ist nur leicht sichtbar
Im Zentrum befindet sich ein hellblauer Klecks, der die Form eines Schlüssellochs hat. Dabei handelt es sich um einen Staubklumpen, der so dicht ist, dass nicht einmal James Webb das hindurchscheinende Licht detektieren kann. Möglicherweise sind darin Überbleibsel des explodierten Sterns zu finden.
Halbmond-artige Strukturen erstmals entdeckt
Um ihn herum ist ein heller Ring zu sehen. Die NASA-Forscher*innen nehmen an, dass dieser den Äquator umgibt und die Taille der Sanduhr formt. Die hellen Flecken im Ring sind sogenannte „heiße Schocks“. Die wurden erzeugt, als Material von der Supernova mit dem Material um den Stern herum zusammenprallte, welches am Ende seiner Lebenszeit bereits abgestoßen wurde.
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Innerhalb des Ringes hat James Webb außerdem halbmondartige Strukturen („Crescents“) entdeckt, die zuvor unbekannt waren. Diese Halbmonde dürften laut der NASA Teil der äußeren Gasschichten sein, die von der Supernova-Explosion herausgeschossen wurde.
Durch staubige Regionen hindurchblicken
Generell beobachtet James Web das Universum im Infrarot- und Nah-Infrarotbereich, der nicht wie bei kürzeren Wellenlängen von Staub zerstreut wird. Dadurch ist das Teleskop oftmals fähig, durch staubige Regionen hindurchzublicken und darzustellen, was sich im Inneren dieser Regionen befindet.
SN 1987A ist mit ihrer dichten Staubwolke im Zentrum allerdings eine Ausnahme. Den Vorgängerstern, einen Neutronenstern, gilt es daher noch ausfindig zu machen.
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