Drohnen-Start-up Unifly gewinnt IoT-Challenge
Der diesjährige Start-up-Wettbewerb von futurezone und A1 ging am Dienstagabend mit dem Abschlussevent zu Ende. Heuer war die beste junge Firma gesucht, die sich mit dem Internet der Dinge auseinandersetzt. Beim Finale traten die besten fünf Firmen in einem Pitching-Wettbewerb gegeneinander an. In einer dreiminütigen Präsentation und einer vierminütigen Fragerunde galt es, die Jury und das anwesende Publikum zu überzeugen.
Durchsetzen konnte sich Unifly aus Belgien. Den dreiminütigen Sieges-Pitch hielt Ellen Malfliet, Chief Marketing Officer von Unifly. Das Unternehmen kümmert sich um die sichere Einbindung von Drohnen in den Luftraum in geringer Höhe. „Ich bin extrem glücklich, das ist einfach nur großartig“, sagt Malfliet kurz nach dem Event zur futurezone.
Plattform
Um den sicheren Flug zu ermöglichen, arbeitet Unifly an einer Plattform. Über jene sollen einerseits Drohenpiloten informiert werden, wo sie fliegen dürfen. Gleichzeitig werden die Informationen, wo sich Drohnen gerade befinden, an die Luftraumüberwachung sowie an Flugzeugpiloten weitergegeben.
Berücksichtigt wird dabei nicht nur der Verkehr, sondern auch die Wetterbedingungen, wie Malfliet in ihrem Pitch ausführte.
Drohnen werden alltäglich
Auch wenn kommerzielle Drohnen aktuell noch nicht in breitem Ausmaß eingesetzt werden, wird sich das bald ändern, wie Malfliet erklärt: „Die Entwicklung wird sich nun sehr schnell beschleunigen. In 18 Monaten bis maximal zwei Jahren, werden Transportdrohnen zum Alltag gehören.“ Besonders im medizinischen Bereich, wo es oft lebensnotwendig ist, dass Dinge schnell transportiert werden, sieht sie ein mögliches Einsatzfeld.
In der Jury saß auch Thomas Arnoldner, CEO der A1 Telekom Austria Group. Die Wahl des Siegers fiel den Mitgliedern nicht einfach: „Es war eine harte Entscheidung, aber am Ende kann es nur einen Sieger geben“, so Arnoldner.
Internationaler Wettbewerb
Der Andrang zu dem Start-Up-Wettbewerb war riesig. Insgesamt sind 237 Bewerbungen aus 32 Ländern eingegangen. Aus den eingereichten Projekten wurden 15 Bewerber zu den Remote Pitches eingeladen, bevor die finalen Fünf am Dienstag in der A1-Zentrale um den Sieg ritterten.
Neben Unifly waren noch folgende Start-Ups unter den Finalisten : Gestalt Robotics aus Deutschland entwickelt Software für Automatisierung in den Bereichen Robotik und autonome Mobilität. Sensoneo aus der Slowakei bietet intelligente IoT-Sensoren und Softwareanwendungen für eine smarte Abfallverwaltung. Waytation aus Österreich wertet Besucherströme auf Kongressen, Messen und Events mithilfe einer eigens entwickelten Bluetooth-Lösung aus. Vialytics analysiert mithilfe von künstlicher Intelligenz den Straßenzustand, damit Schlaglöcher schnell behoben werden können. Mehr Infos zu den Finalisten findet ihr hier.
Jury und Keynote
Unter den Juroren befand sich auch A1-Chef Marcus Grausam. „Das Internet der Dinge wird künftig in all unsere Lebensbereiche vordringen“, erklärt er die Wahl des heurigen Themas. Neben Grausam waren auch Francis Cepero, Director Vertical Market Solutions bei A1 Digital, Gerald Friedberger, Country Manager Österreich bei der Software AG und futurezone-Chefredakteurin Claudia Zettel in der Jury. Die Moderation übernahm Maggie Childs.
Teil der Jury war auch der Unternehmer Hans-Peter Ressel. Der gebürtige Wiener lebt in Malaysien und hat den Online-Shopping-Giganten und lokalen Amazon-Konkurrenten Lazada mitaufgebaut. Mittlerweile wurde das frühere Start-up vom chinesischen E-Commerce-Giganten Alibaba übernommen und expandiert massiv. Ressel hat Lazada verlassen und befasst sich mit seinem neuen Unternehmen Momentum Commerce aber weiterhin mit Online-Handel.
Er eröffnete die Veranstaltung mit einer Keynote, in der er seinen Werdegang beschrieb und Tipps für Jungunternehmer gab. Man solle keine Angst haben, Dinge auszuprobieren und manchmal falsch zu liegen: „Richtige Entscheidungen kommen von Erfahrung und Erfahrung kommt von falschen Entscheidungen“, so Ressel. Als guter Chef solle man außerdem immer bescheiden bleiben: „Kassiert nie das Lob, aber nehmt immer die Schuld auf euch“, so Ressel.
Hauptpreis
Das Sieger-Start-up Unifly darf sich nicht nur über den möglichen Einzug in den A1 Start-up-Campus freuen, sondern bekommt auch ein Acceleration-Paket im Wert von 85.000 Euro. Das Paket umfasst 10.000 Euro in bar, Marketing-Dienstleistungen, Beratung durch Digitalisierungsexperten, die Integration in ein weltweites Netzwerk, Zugang zum IoT-Labor von A1, Zugang zu einer IoT- und Machine-Learning-Lernplattform sowie zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten im A1 Start-up-Campus. Außerdem gibt es mediale Berichterstattung bei der futurezone, dem Medienpartner der A1 IoT Challenge.