Schwimmendes Kraftwerk erzeugt Strom aus Wellen
Seit etwa einem Jahr versorgt ein Wellenkraftwerk des Start-ups Wave Swell Energy (WSE) eine australische Insel namens King Island mit Strom. Wie ABC News kürzlich berichtete, ist das Projekt eine Erfolgsgeschichte.
„Im Durchschnitt konnten wir eine Umwandlungsrate von 48 Prozent erreichen, d. h. 48 Prozent der Energie, die in den Wellen ankommt, wird in das Netz auf King Island eingespeist", sagt WSE-Geschäftsführer Paul Geason. Damit übertreffe das Kraftwerk nicht nur die eigenen Erwartungen, sondern auch andere auf dem Markt befindliche erneuerbare Energien.
Strom aus Wellen erzeugen
WSE’s Kraftwerk, das Uniwave200, arbeitet nach dem Prinzip der „Oscillating Water Column“. Dabei strömt Luft in eine Kammer. Steigt dort der Wasserspiegel, wird die in der Kammer befindliche Luft komprimiert und durch ein Ventil gedrückt. Sinkt der Pegel, wird frische Luft angesaugt – ein Unterdruck entsteht. Diese Luftbewegung dreht eine Turbine am oberen Ende der Säule, die wiederum Strom erzeugt.
Die WSE-Turbine ist unidirektional. Bisherige Oscillating-Water-Column-Technologien verwenden bidirektionale Turbinen. Erstere wird ausschließlich durch in die Kammer einströmende Luft angetrieben. Zweitere behält unabhängig von der Strömungsrichtung der Luft ihre Drehrichtung bei, wodurch Strom beim Ein- und Auslaufen des Wassers erzeugt wird. Laut Hersteller habe die eigene Technologie eine „höhere Energieumwandlungseffizienz“ und sei "zuverlässiger".
Staatliche Hilfe gefordert
"Dies ist wirklich das erste Projekt, das erfolgreich Strom für einen Kunden erzeugt hat, und das beweist, dass Meeresenergie funktionieren kann", sagte Stephanie Thornton von der Australian Ocean Energy Group gegenüber ABC News.
Bis Ende des Jahres soll Uniwave200 an der Küste von King Island bleiben. Danach will WSE noch mehr Prototypen entwickeln. Das Unternehmen hofft auf Förderungen von der Regierung: „Solar- und Windenergie haben erhebliche staatliche Unterstützung erhalten“, sagt WSE-CEO Gearson. „Die Wellenenergie ist jetzt in dieser Position, sie braucht politische Unterstützung und Finanzierung, das ist entscheidend für die nächsten Schritte der Industrie".