Enlight Videoleap
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Video-Editor

App-Test: Videoleap verwandelt Video-Clips in Kunstwerke

Wenn Smartphone-Nutzer heutzutage über fehlenden Speicher am eigenen Gerät klagen ist es meist nicht die Masse an Apps oder Spielen, die den kostbaren Platz stiehlt. Oft sind die Geräte einfach nur randvoll mit Fotos und Videos. Mehrere tausend Bild- und Videoaufnahmen sind dabei alles andere als eine Ausnahme. Während viele Schnappschüsse und Clips nach dem Anfertigen nie wieder betrachtet werden, gibt es doch immer wieder die ein oder andere Aufnahme, die mit ein bisschen Nachhilfe in ein Kunstwerk verwandelt werden kann.

Nachdem die Entwickler von Lightricks bereits mit Enlight (mehr dazu hier) in Sachen Fotobearbeitung kaum Wünsche offengelassen haben, soll Enlight Videoleap jetzt dasselbe für Videos bieten; und dabei kinderleicht zu bedienen sein.

Unzählige Optionen

Ob man jetzt, wie bereits erwähnt, aufgrund von Aufnahmen oder aus anderen Gründen Speicherengpässe hat, Enlight Videoleap geht schonend mit den Kapazitäten um. Mit knapp 70 MB schlägt der Download für die Bearbeitungs-App zu Buche. Danach ist die Anwendung sofort einsatzbereit. Zum Anfang bietet Enlight hier eine kleine Einführung, die den Einstieg erleichtern soll. Grundsätzlich soll das Bedienungskonzept aber so intuitiv sein, dass man sich von selber schnell zurechtfindet. Zu Beginn weiß man aber erstmal nicht, wo genau angefangen werden soll. Wie schon beim großen Bruder Enlight bietet auch die Video-App relativ viele verschiedene Funktionen, die es erst mit der Zeit zu entdecken gilt.

Grundsätzlich ist das Herzstück der App der Mixer. Hier lassen sich Videos, aber auch Fotos und GIFs miteinander vereinen. Die einzelnen Aufnahmen und Objekte können dabei auf verschiedenen Ebenen platziert werden, um jede Ebene einzeln verschieben und bearbeiteten zu können. In der darunterliegenden Zeitleiste kann außerdem exakt bestimmt werden, wann welches Objekt ein- bzw. ausgeblendet werden soll. Etwas erschlagen wird man dann erstmals, als die Optionen innerhalb des Mixers sichtbar werden.

Sound-Effekte

Im Menü finden sich acht verschiedene Tools, die auf jeder einzelnen Ebene gesondert eingesetzt werden können. Tippt man auf eines der Tools, erhält man wiederum unzählige Optionen und Einstellungen. Unter den Filtern finden sich beispielsweise rund 20 Varianten, die allesamt dem Video einen eigenen Touch verleihen.

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Die Audio-Option ermöglicht es, die Lautstärke jeder Spur einzeln zu variieren. Außerdem kann die Audiospur komplett stumm geschaltet oder vom ursprünglichen Video entkoppelt werden, um den Ton beispielsweise zu versetzen. Trotz der vielen verschiedenen Optionen muss man Videoleap aber eines zu Gute halten: Durch die fixierte Menüleiste verliert man nicht die Übersicht. Das zu bearbeitende Objekt bleibt permanent im Vordergrund.

Neben den bereits genannten Optionen können innerhalb des Mixer auch noch Parameter wie Helligkeit, Kontrast und Belichtung bearbeitet werden. Außerdem können Objekte verformt, dupliziert oder aufgetrennt werden.

Bis zur Unkenntlichkeit bearbeitet

Neben den vielen Möglichkeiten, Videos und Fotos an der richtigen Stelle zu platzieren und passend zu retuschieren, hat Enlight Videoleap auch jede Menge Objekte und Effekte mit an Bord, die von verspielt bis klassisch jeden Wunsch abdecken. Mit der Textfunktion können beispielsweise Überschriften ohne größeren Aufwand an jeder Stelle im Video eingefügt werden. Selbst der Text kann dabei mit mehr als zehn verschiedenen Optionen bearbeitet werden.

Unter anderem kann so die Schriftart, Farbe, und Deckkraft sowie die Ausrichtung oder Schattierung nach dem eigenen Geschmack gewählt werden. Mithilfe der Audio-Funktion kann Musik aus der eigenen Bibliothek oder aus einem Pool an Toneffekten eingefügt werden. Darunter befinden sich unter anderem Sounds der Kategorie Action, Tiere und Instrumente.

Die wohl größten Veränderungen lassen sich aber mit der Effekte-Option verwirklichen. Hier kann man innerhalb eines Videos gezielt einzelne Sequenzen oder durchgehend Objekte de-fokussieren. Mit der Funktion Colorfy können Farben an einzelnen Stellen hervorgehoben bzw. gesondert angepasst werden. Für einen etwas verspielteren Clip bietet Enlight die sogenannten Störungen an. Damit kann dem Video beispielsweise ein Pixel-Effekt hinzugefügt oder es so angepasst werden, als würde es auf einem alten Röhrenfernseher laufen. Die Optionen gehen hier so weit, dass sich die Videos bis zur Unkenntlichkeit modifizieren lassen.

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Unbeliebtes Preismodell

Während des gesamten Bearbeitungsvorgang kann das Zwischenergebnis immer wieder abgespielt werden, um jederzeit feinjustierten zu können. Die bereits begonnene Arbeit wird dabei in einzelnen Projekten gesichert, sodass jederzeit gestoppt bzw. fortgesetzt werden kann. Ist man mit dem Endergebnis zufrieden, kann das Endprodukt exportiert werden. Besitzer der Pro-Version können hier zwischen einer Auflösung von 360p bis 4K wählen. Zusätzlich können auch zwischen 24 bis 60 FPS gewählt werden.

Apropos Pro-Version: Das Preismodell von Enlight Videoleap wird von Nutzern immer wieder mit gemischten Gefühlen bewertet. Grundsätzlich setzt Lightricks auf ein Abomodell, dass für einen Monat mit rund sechs Euro zu Buche schlägt. Entscheidet man sich für zwölf Monate, kommt man auf Kosten von rund 37 Euro. Möchte man die App lieber einmalig ganz kaufen, muss man etwas tiefer in die Tasche greifen: Der Preis von 75 Euro wird wohl viele Nutzer abschrecken. Zwar ist die Pro-Version nicht zwingend notwendig, einige Funktionen und Effekte lassen sich allerdings ohne Pro-Version nicht nutzen.

Fazit

Wie schon Enlight für Fotos ermöglicht nun auch Enlight Videoleap das einfache Bearbeiten und Erstellen von Videos und Clips. Die umfangreichen Optionen lassen dabei kaum Wünsche offen. Durch das intuitive Bedienkonzept sind keine großartigen Vorkenntnisse notwendig, um beeindruckende Effekte zu erzielen. Bei den vielen verschiedenen Effekten verliert man aber gerne mal die Übersicht. Auch die Preisgestaltung mag einigen Nutzern auf den Magen schlagen.

Enlight Videoleap ist kostenlos im iOS-App-Store verfügbar. Die Pro-Version kostet je nach Abo-Option zwischen drei und sechs Euro pro Monat.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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