Meta-Logo (Symbolbild)

Meta steht hinter zahlreichen Apps, darunter die Facebook-Anwendungen, aber auch Instagram und WhatsApp

© REUTERS / DADO RUVIC

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Entwickler: Facebook-App killt Smartphone-Akku absichtlich

Es ist ein alter Kritikpunkt an Facebook-Apps, der vielen Anwender*innen immer wieder aufgefallen ist: Sie saugen oft den kostbaren Smartphone-Akku leer. Was viele lediglich für einen Bug halten dürften, geschieht jedoch in manchen Fällen offenbar bewusst. Das geht aus einer Klage hervor, die nun gegen die Facebook-Mutter Meta eingereicht wurde. Dahinter steht der Entwickler George Hayward, der gekündigt wurde, weil er an derartigen Praktiken nicht mitarbeiten wollte. Das erklärte er selbst gegenüber der New York Post

Das Vorgehen trägt die Bezeichnung “Negative Testing”. Dabei werden absichtlich Fehler herbeigeführt, um zu prüfen, wie die Applikation darauf reagiert. Hayward, der als Datenwissenschaftler an der Facebook-Messenger-App arbeitete, befürchtete, dass dadurch jemand zu Schaden kommen könnte. So kann es etwa sein, dass jemand auf sein Mobiltelefon angewiesen ist – etwa, um die Polizei oder Rettungskräfte zu rufen. Wenn dann der Akku aufgrund der Facebook-App leer sei, könne dies schwerwiegende Konsequenzen haben. 

“Ich habe mich geweigert, diesen Test zu machen”, sagte Hayward. Und er erzählt weiter: „Es stellt sich heraus, dass es nicht gut ankommt, wenn Sie Ihrem Chef sagen: ‚Nein, das ist illegal‘.“ Wie viele Anwender*innen von dem Negative Testing betroffen seien, wisse er nicht. Es gebe aber einen Hinweis, dass die Praxis innerhalb des Unternehmens weit verbreitet ist. So habe er ein Schulungsdokument mit dem Titel “Wie man durchdachte Negative Tests durchführt” gesehen. 

“Schreckliches Dokument”

Hayward gibt an, in seiner Karriere noch nie ein “schrecklicheres Dokument” gesehen zu haben. Sein Anwalt fügte hinzu, dass vielen Anwender*innen wohl gar nicht bewusst ist, dass Social-Media-Unternehmen den Akku ihrer Telefone absichtlich leersaugen. 

Die Klage gegen Meta wurde inzwischen zurückgezogen. Stattdessen muss Hayward nun zu einem Schiedsgericht gehen. Wie hoch seine Schadensersatzforderung gegenüber dem Konzern ist, ist nicht bekannt. 

In einer kurzen Stellungnahme gegenüber der futurezone bestreitet Meta die Vorgänge. "Mr. Haywards Behauptungen entbehren jeder Grundlage", so ein Sprecher. 

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