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Nie mehr pleite: Mit diesen Apps behältst du dein Geld im Blick

Bargeld, Konten, Depots, Kryptowährung: Wer heutzutage sein Geld verwalten möchte, muss unter Umständen einiges im Blick behalten. Durch die voranschreitende Digitalisierung eröffnen sich immer mehr Möglichkeiten Geld anzulegen, auszuleihen oder auszugeben. Ein Girokonto hier, mehrere Sparkonten zu unterschiedlichen Zinssätzen dort und vielleicht noch ein Kredit oben drauf. Dabei die Übersicht zu behalten, ist eine Aufgabe für sich.

Nur wenige führen haargenau Buch, wie das eigene Gesamtvermögen aussieht und welche Ausgaben anfallen. Dabei könnten viele durch eine einfache Buchführung ihre Finanzen besser kontrollieren und sogar einiges an Geld sparen. Mithilfe einiger Apps lässt sich eine gute Übersicht schaffen.

MoneyControl

Fast älter als das Smartphone selbst, ist MoneyControl mit eine der beliebtesten Apps zum Thema Finanzverwaltung. Die fast acht Jahre alte Applikation bietet die wichtigsten Funktionen, um jeden Cent im Auge zu behalten. Je nach Bedarf bietet MoneyControl gleich mehrere Herangehensweisen an die eigene Buchhaltung. Möchten wir lediglich Einnahmen und Ausgaben im Griff behalten, ist gleich im Dashboard die passende Funktion verfügbar. Über Plus und Minus können sämtliche Bewegung verzeichnet werden. Jede Eingabe lässt sich hier bis ins kleinste Detail protokollieren.

Fügen wir beispielsweise eine neue Ausgabe hinzu, kann diese zuerst grob kategorisiert werden. Kleidung, Haus, Reisen oder Lebensmittel stehen hier unter anderem zur Auswahl. Zusätzlich können aber noch einige andere Tags gesetzt werden, die eine deutlich bessere Übersicht ermöglichen. Zur Auswahl steht hier unter anderem die Zuordnung zu einem Konto, also z.B. Girokonto, Sparkonto oder ein selbsterstelltes, wie etwa einem Bitcoin Wallet.

Außerdem können eine oder mehrere Personen hinzugefügt werden, die an dem Umsatz beteiligt waren. Außerdem kann jede Geldbewegung einer Gruppe zugeordnet werden. Sämtliche Ausgaben für den Urlaub können hier beispielsweise gesammelt eingesehen werden, um einen besseren Einblick zu erhalten. Jede Ausgabe kann zusätzlich noch mit einer Notiz und dem Foto des Beleges versehen werden, um alle Daten an einem Platz zu haben.

Sofern die Buchführung genau genommen wird, liefert MoneyControl uns dann jede Menge Daten und Zusammenfassung. Ob nun das Ausgabeverhalten in diesem Monat oder zukünftige Umsätze oder Diagramme: Sämtliche unserer Eingaben werden übersichtlich dargestellt. Dank der Budgetfunktion, die beim Einschränken gewählter Kategorien hilft, sowie dem Sparziel, das bei der Verwirklichung von Wünschen unterstützt, erspart MoneyControl viel Arbeit bei der Kontrolle der eigenen Finanzen.

MoneyControl ist kostenlos für iOS und Android zum Testen erhältlich. Die Vollversion kostet 5,99 Euro.

Zuper

Auch Zuper nimmt sich der Finanzverwaltung an, versteht sich dabei aber eher als Coach. Unter der Überschrift „Financial Health“ möchte die App mit den zur Verfügung gestellten Daten eine bessere Übersicht ermöglichen und zusätzlich Optimierungstipps zum effizienteren Umgang mit dem eigenen Geld liefern. Im Gegensatz zu MoneyControl versucht Zuper den Aufwand möglichst klein zu halten. Die App ermöglicht nämlich die Einbindung der eigenen Bankkonten. Unterstützt werden Bankinstitute aus Österreich und Deutschland, wie etwas Erste Bank und Sparkassen oder die BAWAG, genauso wie das Angebot von N26. Neben einer Abfrage der Daten ist es so auch möglich Überweisungen über die App durchzuführen.

In der App werden sämtliche Einnahmen und Ausgaben laufend kategorisiert. Um den manuellen Aufwand so klein wie möglich zu halten, läuft dies zu einem großen Teil automatisch ab. Mithilfe der Budget-Funktion kann das eigene Ausgabeverhalten kontrolliert werden. Jeder Kategorie lässt sich dort auf Wunsch ein eigenes Limit zuteilen. Möchten wir beispielsweise die Ausgaben für Lebensmittel stabil halten oder weniger Geld in Kleidung investieren, informiert Zuper über die aktuell kumulierten Aufwendungen.

Zuper möchte außerdem die „Fitness“ der eigenen Finanzen steigern. Ähnlich einer Fitness-App im Sportbereich versucht die App hier auf eine spielerische Weise, den Nutzer zu der ein oder anderen Verbesserung zu bewegen. Der Financial Health Score soll dabei einen Parameter liefern, der auf einer Skala von 0 bis 100 den eigenen finanziellen Stand darstellt. Wer beispielsweise kaum Rücklagen hat oder immer wieder das eigene Konto überzieht, wird von Zuper Verbesserungsvorschläge erhalten.

Ein nicht unwesentlicher Aspekt, den Nutzer hier im Auge behalten sollten, ist der Datenschutz. Erst im September hat der IT-Blogger Mike Kuketz festgestellt, dass Zuper einige Daten heimlich weitergibt. Trotz versprochener Verbesserungen ist die Wahl einer App mit vollen Zugriffsrechts auf die Daten der eigenen Bankkonten gut zu überlegen. Die von Zuper bereitgestellten Datenschutzgrundsätze geben dabei einen sehr guten Einblick, wie umfangreich mit den eigenen Finanzdaten gearbeitet wird.

Zuper ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

MoneyCoach

Wer die Finanzen doch lieber auf dem eigenen Gerät behält, könnte mit MoneyCoach glücklich werden. Der stylische Geld-Manager verzichtet auf die Bankkonto-Anbindung und behält sämtliche Daten auf dem Gerät. Die Daten zu Konten sowie generelle sämtliche Umsätze müssen dafür per Hand eingepflegt werden. MoneyCoach kümmert sich aber nicht nur um das Sammeln von Daten, sondern auch um den effizienteren Einsatz der eigenen Mittel.

In einem übersichtlichen Dashboard stellt MoneyCoach einen groben Überblick über die aktuellen Finanzen zur Verfügung. Hier lassen sich sogenannte Karten einbinden, die unterschiedlichste Infos direkt im Dashboard verfügbar machen. Beispielsweise gibt es hier die Karten „Übrig für den Zeitraum“, „Eigenkapital“ oder „Tage bis zum nächsten Gehalt“. Aber auch tägliche oder wöchentliche Zusammenfassung lassen sich einblenden.

Über den Reiter „Budgets“ können einzelne Ziele für eigens definierte Kategorien gesetzt werden. Wird z.B. das selbstgesetzte Ziel für Lebensmittel überschritten, informiert MoneyCoach darüber. Jedes Budget liefert unter anderem Infos zu den Ausgaben in Prozent und wieviel noch pro Tag ausgegeben werden kann. Im Reiter „Berichte“ stellt die App Zusammenfassungen zur Verfügung. Neben einer einfachen Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben, bietet MoneyCoach auch Berichte zu monatlichen Fix- oder Lebenshaltungskosten.

MoneyCoach ist kostenlos für iOS erhältlich. Das Jahresabo kostet 19,99 Euro.

Toshl

Ähnlich wie Zuper klinkt sich auch Toshl auf den Konten seiner Nutzer ein. Der von zwei Slowenen bereits 2010 gestartete Dienst möchte mit so wenig Aufwand wie möglich einen vollumfassenden Überblick über die eigenen Finanzen ermöglichen. Der smarte Finanzmanager unterstützt laut eigenen Angaben rund 12.000 Finanzmittel, vom Bankkonto bis zur Kreditkarte. Sämtliche Bewegungen auf den in Toshl integrierten Konten werden dann automatisch eingetragen und soweit wie möglich kategorisiert.

Über ein eigenes Tagging-System können zu jedem Eintrag noch zusätzlich der Standort, Beschreibung, sowie Fotos hinzugefügt werden. Sofern Umsätze manuell eingetragen werden müssen, kann das über vier einzelne Gesten schnell erledigt werden. Toshl erstellt mithilfe der gesammelten Daten Diagramme. Die etwas verspielte App ermöglicht mit bunten Grafiken einen relativ guten Einblick in das eigene Ausgabeverhalten. Neben einer Übersicht für Gesamtausgaben in einem bestimmten Zeitraum, kann unter anderem über Kategorie oder Tag ein Diagramm erstellt werden.

Basierend auf den bisherigen Datensätzen versucht Toshl laufend neue Trends zu erstellen, die mögliche Kontobewegungen im nächsten Monat veranschaulichen sollen. Über die Budget-Funktion können Ziele gesetzt werden, die ständig unter Beobachtung stehen. Erstellen lassen sich diese Budgets für Gesamtausgaben, Kategorien oder einzelne Konten. Auch der Zeitraum ist individuell einstellbar. Sofern die Gefahr besteht ein Budget zu überschreiten, warnt Toshl via Push-Benachrichtigung davor.

Was das Thema Datenschutz angeht, ist aber auch hier Vorsicht geboten. Da sämtliche Daten mit dem Online-Service synchronisiert werden, wird die Kontrolle über die eigenen Daten abgegeben. Die Datenschutzbedingungen von Toshl räumen hier relativ große Spielräume in Sachen Datenverarbeitung ein.

Toshl ist kostenlos für iOS und Android erhältlich. Die Pro-Version kostet 20,49 Euro im Jahr.

Fazit

Wer die Kontrolle über die eigenen Finanzen zurückerlangen möchte, hat mit intelligenten Finanzmanager-Apps einige Optionen. Während Apps wie Zuper und Toshl zwar dank umfangreicher Integrationen einiges an Arbeit sparen, sollte der Datenschutz immer Blick behalten werden. Vor allem MoneyControl bietet sich hier als lokaler Manager an.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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