Adidas' 70th anniversary in Herzogenaurach
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Runtastic wird zu „adidas Running“

Die Fitness-App Runtastic wird zu „adidas Running“ - mit dem Namenszusatz „by Runtastic“ soll die ursprüngliche Marke aber erhalten bleiben. Die zweite Runtastic-App „Results“ heißt künftig „adidas Training by Runtastic“. Erkennbar sind die Apps nach dem Relaunch am Adidas-Logo, an den drei Streifen. Der neue Runtastic-Chef, der US-Amerikaner Scott Dunlap, verteidigte die neue Strategie.

„Die Idee, die Marken Runtastic und Adidas näher zusammenbringen, war unsere hier bei Runtastic“, sagte Dunlap im Vorfeld der Präsentation der neuen Markenstrategie. Ziel sei es, noch mehr Menschen auf der ganzen Welt zum Laufen zu motivieren. Künftig können Nutzer durch gelaufene Kilometer Punkte für das Adidas-Vorteilssprogramm „Creators Club“ sammeln.

Marke wird mit 31 Millionen Euro bewertet

Runtastic habe für Adidas nach wie vor einen hohen Wert, in den App Stores werde sehr oft gezielt nach „Runtastic“ gesucht, erklärte Dunlap. „Wir lassen die Marke keinesfalls verschwinden.“ Im Geschäftsbericht 2018 von Adidas wurde die Marke Runtastic per Jahresende mit einem Wert von 31 Mio. Euro in der Bilanz geführt. Abschreibungen ergäben sich durch die neuen Namen nicht, sagte Dunlap.

Der Name Runtastic steht in Österreichs Wirtschaft stellvertretend für den erfolgreichen Aufbau eines Start-ups. Seit 2015 gehört die oberösterreichische Firma zur Gänze zum deutschen Sportartikelkonzern Adidas. Der Verkauf um 220 Mio. Euro war einer der größten der heimischen Start-up-Szene.

Aus Dunlaps Sicht ist Runtastic nach wie vor ein innovatives Start-up, verfüge nun aber über die Kraft der Marke Adidas. Er selbst habe vor ungefähr fünf oder sechs Jahren das erste Mal von Runtastic gehört, als die Oberösterreicher Teil einer Welle neuer Fitness-Apps waren und zur Nummer eins in Europa aufstiegen. In den USA seien viele der tollen Runtastic-Funktionen kopiert worden, so Dunlap.

Dunlap, selbst passionierte Trailrunner und Blogger, sieht die Stärke von Runtastic darin, Menschen für Sport zu motivieren. In den letzten Jahren habe der Markt für Fitness-Apps eine „natürliche Evolution“ durchgemacht, mit dem Ergebnis, dass sich die einzelnen Anbieter auf unterschiedliche Dinge fokussierten. „Was ich an dieser Branche wirklich schätze, ist die große Auswahl und dass man sich nicht für eine App entscheiden muss“, so Dunlap, der seine Sportaktivitäten mit mehreren Diensten aufzeichnet.

Runtastic bleibt in Linz

Der neue Runtastic-Chef betonte, dass die Firma mit Sitz in Pasching bei Linz mit seinen über 200 Mitarbeitern in Österreich bleiben werde. Auf den Personalstand hätten die Umbenennung und die stärkere Verschränkung mit Adidas keinen Einfluss. Auch am Geschäftsmodell, mit Premium-Services für zahlende User Geld zu verdienen, soll festgehalten werden. Im August war als Teil der Neuerungen die Runtastic-Webversion eingestellt worden, was für Kritik gesorgt hatte. Dunlap sagte, nur ein kleiner Teil der User habe die Webseite aktiv genutzt.

Dunlap folgte heuer Runtastic-Mitgründer und Firmenlenker Florian Gschwandtner nach, nachdem sich Gschandtner Ende 2018 aus dem Unternehmen zurückgezogen hatte. Gschwandtner hatte die App 2009 gemeinsam mit drei Studienkollegen entwickelt. 2013 übernahm der deutsche Medienkonzern Axel Springer 50,1 Prozent der Runtastic GmbH. Mitte 2015 schluckte der deutsche Sportartikelhersteller Adidas Runtastic zur Gänze.

Adidas ist nicht der einzige Sportartikelhersteller, der eine Sport-App im Portfolio hat. Endomondo und MyFitnessPal gehören seit Anfang 2015 zum US-Konkurrenten Under Armour, Runkeeper wurde 2016 von Asics gekauft. Puma und Nike haben eigene Smartphone-Apps im Angebot.

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