Brandanschlag: Tesla-Fabrik bei Berlin evakuiert

Brandanschlag: Tesla-Fabrik bei Berlin evakuiert

© EPA/FILIP SINGER

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Brandanschlag: Tesla-Fabrik bei Berlin evakuiert

Die Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin sei evakuiert worden, hieß es. Zuvor kam es zu einem größeren Stromausfall, der anscheinend auf einen Brandanschlag auf einen Strommast zurückzuführen ist. Diesen Verdacht hat die Polizei geäußert. Die Tesla-Fabrik steht jedenfalls seit Dienstagmorgen still. 

"Wir gehen dem Anfangsverdacht nach, dass es sich um vorsätzliche Brandstiftung handelt", sagte ein Polizeisprecher. Das Landeskriminalamt nahm laut Polizei Ermittlungen auf. Sie würden in alle Richtungen geführt, sagte eine Sprecherin. 

"Vulkangruppe" bekennt sich zu Brandanschlag

In der Zwischenzeit hat sich die als linksextrem eingestufte "Vulkangruppe" zu dem Anschlag bekannt - als Protest gegen den US-Autokonzern. Man habe "Tesla sabotiert", heißt es. Die Gruppe soll die komplette Zerstörung der Gigafactory fordern. 

Schon 2021 soll die Vulkangruppe einen Brandanschlag auf die Stromversorgung der Tesla-Baustelle verübt haben. Außerdem soll die Gruppe dazu aufrufen, Tesla-Autos anzugreifen – mit "flammender Wut". Elon Musk bezeichnet den Brandanschlag in einem X-Posting als "extrem dumm".

Längerer Produktionsausfall

Die Feuerwehr war nach Polizeiangaben gegen 5.15 Uhr zu dem Brand im Bereich Goßen-Neu Zittau nahe Berlin gerufen worden und hatte mit den Löscharbeiten begonnen. Durch das Feuer ist der Strom nach Angaben eines Sprechers im Umkreis ausgefallen. Mehrere Medien hatten über den Brand berichtet. 

➤ Mehr lesen: Überwachung und Überstunden: Kritik an Tesla-Werk in Deutschland

Wie es bei Tesla weiter hieß, wurden alle Maßnahmen zur Sicherung der Produktionsanlagen getroffen. Nach Rücksprache mit dem Stromanbieter Edis geht das Unternehmen von Elon Musk nicht von einem schnellen Wiederanlaufen der Produktion aus. Der Stromanbieter war zunächst nicht zu erreichen. 

Proteste gegen Tesla

Proteste gegen Tesla

Zu einem möglichen Zusammenhang mit Protesten rund um das Tesla-Werksgelände äußerten sich Behörden auf Anfrage zunächst nicht. Rund 80 bis 100 Umweltaktivist*innen halten seit Donnerstag einen Teil des Landeswaldes in Brandenburg nahe dem Tesla-Werk besetzt, den das Unternehmen von Elon Musk im Falle einer Erweiterung seines Geländes roden will.

Die Aktivist*innen haben um rund 10 Baumhäuser in mehreren Metern Höhe errichtet und kündigten an, möglichst lange ausharren zu wollen. Auch die Bürgerinitiative Grünheide spricht sich gegen die Erweiterungspläne von Tesla aus und zeigt sich mit den Besetzer*innen solidarisch.

Tesla stellt in Grünheide seit knapp 2 Jahren Elektroautos her. Dort arbeiten nach jüngsten Angaben des Unternehmens rund 12.500 Beschäftigte. Umweltschützer*innen kritisieren unter anderem, dass das Gelände in einem Wasserschutzgebiet liegt. Bei einer Bürgerbefragung in Grünheide hatte sich eine Mehrheit gegen die Erweiterungspläne gewandt. Tesla will die Produktion ausbauen.

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