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Brandstifter versucht Tesla-Fabrik in Deutschland zu sabotieren

Rund 2 Jahren nach dem Baustart wird heute die Gigafactory des US-Elektroautoherstellers Tesla in Grüneheide bei Berlin eröffnet (die futurezone berichtete). Die Eröffnung wird allerdings überschattet von einem Sabotageakt.

Dieser soll sich laut einem Bericht des Tagesspiegels am Montagmorgen auf einer Bahnstrecke zwischen Berlin und Frankfurt an der Oder ereignet haben. Ein absichtlich gelegter Kabelbrand habe zu Verspätungen und Ausfällen entlang der Strecke geführt, so die Behörden.

Was die Brandstiftung mit der neuen Teslafabrik zu tun hat? Die Täter*innen zielten darauf ab, die rund 3.000 Mitarbeiter*innen, die täglich in die Gigafactory des Autoherstellers pendeln, daran zu hindern, in die Arbeit zu kommen. Dazu bekannten sich die Drahtzieher*innen in einem Schreiben auf der Website Kontrapolis. Dort heißt es: „Das 'Weiter so' unökologischer, teurer, ressourcenzerstörender E-Mobilität wollen wir stoppen."

Kritik an Transport von russischem Öl

Ziel der Aktion war laut dem Bekennerschreiben aber nicht nur Tesla. Man hab es auch auf „dutzende Züge mit russischem Öl und Kohle Richtung Hauptstadt“ abgesehen. „Jeder Tanklastzug und seine Finanzierung verlängert den Krieg. Täglich überweist Deutschland bis zu einer Milliarde Euro nach Russland für den Energietransfer. Das ist unser Beitrag zum Klimaschutz und für ein Ende des Krieges“, heißt es in dem Schreiben weiter.

Dass die sabotierte Strecke auch eine beliebte Fluchtroute für Kriegsflüchtende aus der Ukraine ist, ist den mutmaßlichen Täter*innen bewusst: "Über die sabotierte Strecke kommen täglich mehrere Tausend Menschen aus der Ukraine in Berlin an. Es sind die gleichen Schienen, auf denen täglich das russische Öl in die Hauptstadt rollt", rechtfertigen sich die mutmaßlichen Täter*innen im Netz.

Mehreren Quellen zufolge ermittelt indes der Staatsschutz (das deutsche Äquivalent zum österreichischen Verfassungsschutz) in der Causa. Er prüft aktuell auch die Echtheit des Bekennerschreibens.

Gigafactory zieht Prominenz an

Die Eröffnung der Tesla-Gigafactory erregt auch aus anderen Gründen mediale Aufmerksamkeit. Denn die Fabrik ist das erste Werk des Elektroautoherstellers in Europa. Und das ruft prominente Figuren auf den Plan. Demnach sollen der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und sogar Tesla-Chef Elon Musk persönlich an der Eröffnung teilnehmen. Auch der deutsche Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist bereits vor Ort (Stand 13:15 Uhr). 

Der Start der Gigafactory war nicht ohne Probleme. Die Genehmigung hatte sich in den vergangenen Monaten immer weiter verschoben. Unter anderem hatte das Unternehmen seinen Antrag zur Genehmigung um die Errichtung und den Betrieb einer Batteriefabrik ergänzt. Tesla hatte auch mit einem Gerichtstreit zu kämpfen, nachdem Anrainer*innen und Naturschutzbünde Umweltschäden durch den Bau des Werks befürchtet hatten.

Der deutsche Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck soll die Tesla-Fabrik gemeinsam mit Olaf Scholz und Elon Musk heute eröffnen.

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