Drei: "Früher 5G-Start könnte zusätzliche Arbeitsplätze bringen"
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Für Klein- und Mittelunternehmen (KMU) bedeutet der digitale Wandel ein Umdenken und Umlernen von altbewährten Praktiken, meint Bundesministerin für Digitalisierung, Elisabeth Udolf-Strobl. Unterstützung dabei bietet unter anderem Hutchison Drei Austria.
futurezone: Welche Rolle spielen KMU für Drei?
Jan Trionow: Klein- und Mittelunternehmen sind ein wichtiges Kundensegment für Drei. Wir gehen speziell auf die Bedürfnisse des jeweiligen Businesskunden ein und bieten so maßgeschneiderte Lösungen für ihr Geschäftsmodell. Durch die steigende Relevanz der Digitalisierung besteht bei KMU zusätzlich der Wunsch nach mehr Beratung in der Umsetzung digitaler Prozesse, besseren rechtlichen Rahmenbedingungen und einem leistungsstarken Internet. Wir möchten sie bei diesen Herausforderungen unterstützen und treten als Impulsgeber, Partner sowie Lösungsanbieter auf. Unsere Digitalimpuls-Initiative fördert den Austausch mit führenden Unternehmen und Fachleuten im Bereich der Digitalisierung und leistet damit einen aktiven Beitrag, um Österreichs KMU fit für eine erfolgreiche, digitale Zukunft zu machen.
Laut dem Fachverband UBIT in der Wirtschaftskammer Wien ist das Digitalisierungsniveau der heimischen KMU im Vorjahresvergleich deutlich gestiegen. Was sagen Sie zu diesem Ergebnis?
Das Ergebnis freut mich, weil es zeigt, dass Digitalisierung ein immer wichtigeres Thema für
Österreichs Klein- und Mittelunternehmen wird. Drei Business hat sich ja schon vor zwei Jahren zum Ziel gesetzt, heimische Unternehmer auf dem Weg zur Digitalisierung zu unterstützen und die Drei Digitalimpuls-Initiative ins Leben gerufen. Diese besteht aus dem kostenlosen Drei Digitalcheck, der Digitalimpuls-Tour und den fortlaufenden Digitalimpuls-Events. Bei der Veranstaltungsserie quer durch Österreich werden Best Practice Beispiele präsentiert, um so wertvolle Impulse für das eigene Unternehmen mitzunehmen.
Im EU-Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft hat Österreich einen Platz verloren und belegt nur noch Rang 13. Welche Branchen hinken hinterher?
Gewerbe und Handwerk sowie Transport und Verkehr sind Branchen, die in punkto Digitalisierung weniger dynamisch unterwegs sind als beispielsweise der Handel oder Information und Consulting.
Was ist der Grund, was die Lösung?
Neben fehlenden Ressourcen fehlt häufig auch das Know-how zur Umsetzung. Unsere Digitalimpuls-Initiative und Vorreiterrolle bei 5G sind gute Anknüpfungspunkte, um Kunden am Weg zum digitalen Champion zu unterstützen. Wir haben 2019 den Digitalimpuls Award zum ersten Mal vergeben, der heimische Vorzeigeprojekte auszeichnet.
Welche Bedeutung hat 5G für KMU und was ändert es für sie?
Ich bin davon überzeugt, dass 5G eine Schlüsselfunktion für die weitere Digitalisierung Österreichs zukommt. Mit 5G entsteht ein Mobilfunknetz, das sämtliche Kommunikationsbedürfnisse befriedigt: von Haushalten bis zu Industrie 4.0. Der frühe 5G-Start könnte auch die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze mit sich bringen. Branchen, die von 5G stark profitieren werden, sind etwa die Transportwirtschaft, Telemedizin, Industrie, Produktionslogistik und Landwirtschaft, Stichwort: Smart Farming. 5G ermöglicht eine noch stärkere digitale Vernetzung von Maschinen und Prozessen in Unternehmen und ist dadurch in der Lage, das Internet der Dinge auf eine neue Entwicklungsstufe zu heben.
Wo sehen Sie in diesem Bereich noch Schwierigkeiten und wo Chancen?
Der landesweite 5G-Ausbau erfolgt nicht von heute auf morgen. Obwohl wir in diesem Jahr mit 5G bereits in Linz, Pörtschach, Wörgl sowie in Teilen von
Wien und Graz gestartet sind, benötigen wir zum einen noch die Frequenzen, die erst 2020 versteigert werden, für den flächendeckenden Ausbau. Daneben müssen auch weitere Rahmenbedingungen stimmen, wie etwa Genehmigungsdauer für Antennenstandorte oder Mietkosten, damit Österreich bei 5G eine Vorreiterrolle einnehmen kann.
Was können Ungeduldige bis dahin tun?
Für alle, die schon heute ein schnelleres Internet wünschen, bieten wir ein technologieneutrales neues Internet-Portfolio, das Kunden je nach Situation die schnellste Technik empfiehlt. Wir sind davon überzeugt, dass KMU in ländlichen Regionen mit unseren neuen Hybridroutern schon heute rascher surfen als mit ihrem bisherigen Internet. Wir sehen eine große Chance, dass die digitale Kluft zwischen Stadt und Land überwunden werden kann. Falls es Österreich gelingt, eine Vorreiterrolle bei 5G einzunehmen, dann wird dies viele attraktive Start-ups nach Österreich holen und speziell exportorientierten Unternehmen einen Wachstumsschub verleihen.
Neben 5G spielt die DSGVO eine wichtige Rolle. Die war nach Einführung im vergangenen Jahr besonders für KMU eine große Herausforderung. Hat sich die Anspannung inzwischen gelegt?
Die DSGVO hat das Bewusstsein der Unternehmen für verantwortungsvollen Umgang mit Daten erhöht und sie dazu gezwungen, sich mit dem Thema Datenschutz auseinanderzusetzen. Im Gegensatz zum Vorjahr gehört die DSGVO heute zum festen Business-Alltag. Wichtig ist, dass die KMUs auf dieser Basis künftig vermehrt in die Nutzung der Chancen der Digitalisierung investieren.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und Drei.
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