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Start-ups

IBM SmartCamp: “Das Silicon Valley ist überall”

Beim IBM SmartCamp Europafinale, das am 8. November im Wiener Palais Auersperg über die Bühne ging, standen die Präsentationen der sieben teilnehmenden Start-ups im Mittelpunkt. Bei der Veranstaltungsreihe, die Teil des IBM Global Entrepreneur Programms ist, drehte sich darüber hinaus alles rund um das Ökosystem Start-ups.

Unterstützung für Start-ups

IBM hat das Global Entrepreneur Programm ins Leben gerufen, um Start-ups überall auf der Welt dabei zu unterstützen, aus guten Ideen dank smarter Software ein nachhaltig erfolgreiches Geschäftsmodell zu machen“, erklärt Alessandro la Volpe, IBM Direktor für Ecosystem Development bei der Pressekonferenz. Derzeit arbeitet IBM im Rahmen der Global Entrepreneur Initiative mit rund 1600 Start-ups zusammen. Dabei geht es aber nicht darum die Jungunternehmer bei der Ideenfindung zu unterstützen, sondern Lösungen, die bereits in der Umsetzung sind unter die Arme zu greifen.

Denn, wie Karin Maurer, Softwarechefin von IBM Österreich im Gespräch mit der futurezone feststellt, reicht es heute nicht mehr aus, nur eine gute Idee zu haben. Genauso wichtig seien der Zugang zu innovativen, softwarebasierten Lösungen, Kapital, Business Consulting und internationalem Expertenwissen.

An dieser Stelle setzt das IBM Global Entrepreneur Programm an, wie Wieland Köbler, Director ISV und Developer Relations bei IBM hinzufügt: “Start-ups kaufen sich keine Infrastruktur. Sie erwarten, dass ein Anbieter Infrastruktur zur Verfügung stellt. Denn kaum ein Start-up denkt heute daran, ein eigenes Rechenzentrum aufzubauen”. “Genau da kommt IBM als Lösungsanbieter ins Spiel und stellt beispielsweise Rechenleistung oder Cloud-Services zur Verfügung”, ergänzt Maurer.

So bietet IBM technische Unterstützung bei der Entwicklung von Produkten, stellt Kontakte zu Investoren her, ermöglicht den Zugang zu exklusiven Netzwerk- und Mentoring-Veranstaltungen und verschafft Jungunternehmern ein gewisses Maß an Öffentlichkeit, um einen erfolgreichen Markteintritt zu fördern. In den vergangenen Jahren waren die IBM SmartCamps Finalisten auf diese Weise in der Lage gemeinsam mehr als 115 Millionen Dollar Venture Capital zu generieren.

“Das Global Entrepreneur Programm ist eine Win-Win-Situation: Die Start-ups erhalten von IBM Unterstützung in allen möglichen Bereichen. IBM wiederum kommt an smarte Ideen und interessante Menschen und kann so seine Vertriebskanäle erweitern”, erklärt Rita Jackson, die bei IBM für das Global Entrepreneur Programm zuständig ist.

Start-up Hubs

Damit das Ökosystem Start-ups überhaupt gedeihen kann, ist eine attraktive Umgebung notwendig. “Die lokale Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen. Infrastruktur und Förderungen sind ebenso notwendig, wie gut ausgestattete Universitäten und Bildungseinrichtungen”, meint Rita Jackson. Dabei sei es nicht von allzu großer Bedeutung, woher die Jungunternehmer kommen, denn “das Silicon Valley ist überall”, so Jackson. “Der Entrepreneur-Spirit, den man mit dem Silicon Valley in Verbindung bringt ist allerorts zu finden: Er ist hier in Wien, in London, Berlin, Istanbul, Tel Aviv, Mexico City - überall. Hubs für Start-ups sind praktisch über die ganze Welt verteilt.”

Daher sei es für Start-ups notwendig ein großes Maß an Flexibilität mitzubringen: “Die Entrepreneurs müssen dorthin gehen, wo die Voraussetzungen für die Verwirklichung ihrer spezifischen Ideen am erfolgversprechendsten sind”, erklärt Alessandro la Volpe und verweist auf die insgesamt 42 IBM Innovation Center die in 37 Ländern Investoren, Wirtschaftsvertreter, Mentoren, Entwickler und Start-ups zusammenbringen und Infrastruktur bereitstellen.

Wien will Berlin Konkurrenz machen

Auch in Österreich hat man das Potenzial erkannt, welches junge Unternehmen für die Wirtschaft haben, und dass Innovationsfähigkeit gefördert werden muss. „Wien steht für einen innovationsorientierten Standort mit höchsten internationalem Anspruch“, betont Barbara Novak, Abgeordnete zum Wiener Gemeinderat und Sprecherin für Informations- und Kommunikationstechnologie bei der Pressekonferenz. Als Drehscheibe zwischen Startups, Business Angels, Wissenschaft und Politik zu fungieren und Innovationen zu verwirklichen, sieht Novak als öffentliche Aufgabe: “Wir wollen Ideen nicht nur fördern, sondern auch einsetzen.“

Big Data is big

“Mobility, Smarter City, Social Business, Big Data & Analytics, Mobility, Security und die allgegenwärtige Cloud sind einige Bereiche, die die Innovationen von Start-ups derzeit vorantreiben. Dabei gilt Big Data als eine der größten Gelegenheiten für Start-ups”, so Alessandro la Volpe. Er ist überzeugt, dass Jungunternehmer hier klar im Vorteil seien, “denn etablierte Unternehmen nehmen sich diesem Thema oft nur eher zögernd an. Etwas völlig Neues zu schaffen ist dabei oft einfacher, als etwas Altes zu verändern”.

Karin Maurer sieht die Herausforderungen bei Big Data mehr auf der Anwendungsseite als im Bereich der Technologie: “Das Problem dabei ist die Vielfalt an Lösungen, die bereits existieren in konkrete Anwendungsfälle umzusetzen, sodass der Kunde sagt: ‘Dies Lösung brauche ich!’”.

“Niemals aufgeben”

Die Anforderungen an den IT-Nachwuchs haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert – Technologien sind mittlerweile sehr ausgereift und durch die Cloud praktisch überall verfügbar. “IT zum Selbstzweck haben wir vor 15 Jahren gesehen”, erklärt Wieland Köbler, “Erfahrungen außerhalb der IT zu sammeln ist heute eine ganz wichtige Sache um erfolgreich sein zu können.”

Aus seiner langjährigen, praktischen Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Start-ups ist Alessandro la Volpe davon überzeugt, dass es für Jungunternehmer unerlässlich sei, die Erwartungshaltungen zu klären: "Oft sind die Erwartungen zu hoch gegriffen und man ist dadurch schnell enttäuscht, wenn diese Ziele nicht erreicht werden können." Und Rita Jackson möchte den Jungunternehmen ein motivierendes “Never give up!” mit auf den Weg geben.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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Florian Christof

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