Kritik an Libra drückt den Bitcoin-Preis
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Begründet wird die Talfahrt bei Händlern mit politischen Bedenken gegenüber der von Facebook geplanten Einführung der Digitalwährung Libra. Am Mittwochvormittag notiert der
Bitcoin auf der europäischen Handelsplattform Bitstamp bei rund 9.460 Dollar (8.429 Euro), ein Minus von rund 27 Prozent in den letzten sieben Tagen. Die Marktkapitalisierung beträgt noch knapp 170 Mrd. Dollar, nach 230 Mrd. Dollar vor Wochenfrist.
Mittwochfrüh rutschte der Kurs bis auf 9.234 Dollar ab. Das ist der niedrigste Stand seit Mitte Juni. Den Grund für die jüngste Talfahrt verorten Marktbeobachter in der gestern Dienstag angesetzten Anhörung des obersten Libra-Verantwortlichen, David Marcus, vor dem Bankenausschuss des US-Senats. Der Leiter des Projekts sah sich starken Bedenken seitens des Ausschusses hinsichtlich Datenschutz, Geldwäscherei und Terrorfinanzierung ausgesetzt.
Libra-Einführung noch nicht sicher
„Die Anhörung hat klar gezeigt, dass anfängliche Befürchtungen einer sehr harten Gangart gegenüber Libra sich bestätigen“, sagt
Patrick Heusser von Crypto Broker gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Die Einführung von Libra stehe auf der Kippe, wenn es den Verantwortlichen nicht gelänge die Zweifel der Politiker bis ins Detail auszuräumen.
„Ich glaube, dass die US-Politik Libra als “Testfall„ nutzen wird, um eine Gesetzesgrundlage für Kryptowährungen und jede andere Form von digitalem Geld zu schaffen“, lautet die Prognose von Heusser. Seiner Ansicht nach sei es gut möglich, dass digitale Vermögenswerte unter der Federführung der USA auch global in Sippenhaft genommen werden könnten.
Auch nachteilig für Bitcoin
Diese Entwicklungen seien zumindest kurzfristig sicherlich auch für den
Bitcoin von Nachteil: „Insbesondere wenn US-Behörden beginnen, Unternehmen, die Kryptobörsen und Wallets betreiben, ins Visier zu nehmen, sieht es kurz- bis mittelfristig düster aus“, resümiert Heusser. Im Kern sei der
Bitcoin und die dahinterstehende
Blockchain aber ein „ganz anderes Paar Schuhe“ als Libra.
Dass die Preiskorrekturen nur kurzfristiger Natur sein könnten, sieht auch der Blockchain-Experte der Bank Frick ähnlich: „Nachdem der aufgewirbelte Staub um Libra verflogen ist, dürften die Preisschwankungen deutlich abnehmen“, sagt Julien Hawle. Und nach dem rasanten Aufschwung der letzten Wochen könne eine Marktkorrektur durchaus gesund sein.
Deutlich pessimistischer zeigen sich die Marktkenner in Bezug auf den restlichen Kryptomarkt. Die größten „alternativen“ Blockchain-Währungen blieben schon während dem letzten Kursfeuerwerk des
Bitcoin hinter der „Krypto-Leitwährung“ zurück und fahren auch im Abwärtstrend deutlichere Verluste ein.
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