A 2018 Tesla Model 3 electric vehicle is shown in Cardiff, California,
© REUTERS / MIKE BLAKE

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Mutmaßlicher Saboteur: "Tesla verbaut kaputte Akkus im Model 3"

Nachdem Tesla den angeblichen Saboteur aus den eigenen Reihen am Mittwoch anklagte, geht dieser nun in die Gegenoffensive. Gegenüber dem US-Sender CNN bezeichnete sich der Beschuldigte als Whistleblower. Er habe so beunruhigende Entdeckungen bei Tesla gemacht, dass er damit an die Presse habe gehen müssen. Der 40-Jährige behauptete, er sei vergangene Woche gefeuert worden, weil er versucht habe, Investoren und die Öffentlichkeit zu warnen.

"Kaputte Akkus im Model 3"

Unter anderem habe er herausgefunden, dass 1.100 beschädigte Batteriemodule beim neuem Model 3 verbaut wurden. Der ehemalige Angestellte stritt zudem ab, sich in Teslas Produktionssystem gehackt zu haben - dazu habe er gar nicht die Fähigkeiten. Das Unternehmen wirft ihm vor, sich ins System gehackt und dort Änderungen vorgenommen zu haben. Der Beschuldigte soll mehrere Gigabyte an internen Daten an Dritte weitergegeben und falsche Angaben gegenüber den Medien gemacht haben.

Genau diese Angaben wiederholt der Ex-Mitarbeiter nun, der im Oktober 2017 als Techniker in Teslas Akkufabrik Gigafactory angeheuert habe. Neben dem Einbau schadhafter Batterien, die seinen Aussagen zufolge in auf der Straße befindlichen Tesla Model 3 Fahrzeugen eingesetzt sind, habe Elon bzw. seine Firma bei der Kommunikation von 2020 gebauten Fahrzeugen für die Woche vor den Quartalszahlen geschummelt. Eher 1900 Fahrzeuge seien gebaut worden.

Gefährlicher Müll in Tesla-Fabrik

Darüber hinaus warnte der Ex-Mitarbeiter davor, dass riesige Mengen von gefährlichem Müll aus der Akkuproduktion auf fahrlässige Weise in der Fabrik aufbewahrt werde. Tesla bestreitet sämtliche Vorwürfe und unterstellte dem Angestellten ,dass er "mutwillig und arglistig" gehandelt habe, um dem Unternehmen gezielt zu schaden. Er sei mit seiner Rolle in der Firma nicht zufrieden gewesen und habe aggressives Verhalten gegenüber Kollegen gezeigt.

Tesla-Chef Elon Musk hatte die Angestellten bereits am Wochenende in einer E-Mail über einen angeblichen Feind in den eigenen Reihen informiert. Ein Mitarbeiter habe „umfassende und schädliche Sabotage“ begangen, hieß es in dem Rundschreiben von Sonntagabend. Als Motiv des Mannes nannte Musk eine gewünschte Beförderung, die ihm versagt worden sei. Es könnte aber noch weit mehr dahinter stecken, deshalb werde die Untersuchung fortgeführt.

Musk glaubt an Verschwörung

Musk deutete an, dass er sich eine Verschwörung vorstellen könnte. „Wie ihr wisst, gibt es eine lange Liste von Organisationen, die wollen, dass Tesla stirbt“, schrieb der Firmenchef mit Verweis auf die Öl- und Gasindustrie sowie auf Wall-Street-Spekulanten, die gegen die Aktie der Firma wetten. Später brachte Musk auch einen Brand in Teslas Fabrik im kalifornischen Fremont mit möglicher Sabotage in Verbindung. Er forderte von den Mitarbeitern, auf alles zu achten, das „nicht im besten Interesse unseres Unternehmens ist“.

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