Österreich übt Katastrophenschutz mit Digitaltechnologien
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Im Rahmen des Trial Austria werden vom 12. bis 14. September heimische Kommunikationslösungen für das Krisen- und Katastrophenmanagement auf ihre Praxistauglichkeit getestet.
Als Szenarion dient ein fiktives Erdbeben der Stärke 6,8, begleitet von starkem Regen, Verletzten, Vermissten und einstürzenden Häusern. Die Einsatzübungen werden im Rahmen des EU-finanzierten Projekts DRIVER+ vom AIT Austrian Institute of Technology und dem Österreichischen Roten Kreuz organisiert und durchgeführt.
Nahtloser Informationsaustausch
Untersucht wird die optimale Unterstützung von Akteuren im Krisen- und Katastrophenmanagement (Crisis and Disaster Management – CDM). Eine der zahlreichen technologischen Innovationen bietet das AIT Austrian Institute of Technology, der heimische Experte für Command & Control Kommunikationslösungen.Die digitale Applikation „Crowdtasker“ ermöglicht die Einbindung von Einsatzkräften und Freiwilligen aus der Bevölkerung in das CDM.
Der Fokus liegt hier auf einen nahtlosen Informationsaustausch zwischen militärischen und zivilen IT-Systemen. Doch auch die Echtzeitkommunikation zwischen diesen und den Einsatzkräften soll erleichtert werden. Ein Echtzeit-Lagebild des betroffenen Gebiets kann zudem eine effiziente Einsatzplanung und Entscheidungsfindung ermöglichen.
Hochentwickelte Sensornetzwerk-Technologie
Dafür werden unter anderem UAV- und Landerkundungsroboter-basierte Analysesysteme verwendet, aber auch hochentwickelte Sensornetzwerk- und Internet of Things-Technologien (IoT). Diese werden bereits weltweit zur Überwachung von Umweltparametern wie Staub- und Lärmbelastung auf Baustellen oder radioaktive und chemische Schadstoffe für das Management industrieller Kontaminierungen eingesetzt.
Auch weitere Lösungen zum Katastrophenschutz ermöglichen eine Erstellung von Lagebildern aus der Luft und am Boden (Airborne & Terrestrial Situational Awareness) vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Unter anderem sorgt die Foto- und Videokommunikationslösung "Asign Pro" von Ansur für verbesserte Reaktionszeiten der Kriseneinsatz-Teams. Das Visualsierungstool "Viewterra" der Firma VWORLD führt die Ergebnisse aus allen beteiligten Lösungen in ein gemeinsames operatives Lagebild, sowohl für das Krisenzentrum als auch für die Rettungseinheiten vor Ort, zusammen.
Der Trial Austria findet gleichzeitig und in enger Abstimmung mit der IRONORE2019 statt. Das ist eine von der EU co-finanzierten Bundesübung des Roten Kreuzes, die ebenfalls in Eisenerz durchgeführt wird.
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