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Technologieradar soll Behörden bei Entscheidungen unterstützen

Wie kann Technologie zur Sicherheit beitragen und welche Technologien stehen in sicherheitsrelevanten Bereichen zur Verfügung? Diesen Fragen geht der Technologieradar des Kuratoriums Sicheres Österreich (KSÖ) nach, für den 150 Technologien in acht verschiedenen Themenfeldern von der Bekämpfung von Kriminalität, über den Schutz der kritischen Infrastruktur bis hin zur Grenzsicherheit, untersucht werden.

"Es geht darum, die relevanten Technologien aus der Sicht des Bedarfsträgers strukturiert zu erfassen", sagt Frank Christian Sprengel von der Repuco Unternehmensberatung, die den Technologieradar im Auftrag des KSÖ erstellt hat. Behörden sollen auf Basis der gesammelten Informationen Technologieentwicklungen: "Nach ihrem Innovationsgehalt, ihrem Reifegrad und ob es Alternativen zu ihnen gibt" verfolgen und bewerten können, erläutert Sprengel.

Landkarte der Sicherheitstechnologien

Ein zentrales Produkt des Projektes wird die Erstellung einer „Landkarte der Sicherheitstechnologien“ sein, die dabei helfen soll, Entscheidungen der Behörden bei der Forschungs- und Industrieförderung, Beschaffung und der internationalen Zusammenarbeit zu unterstützen.

Welche Trends wurden ausgemacht? Häufig gehe es um Sensorik und um das bessere Erkennen, Verstehen und Prozessieren von Informationen, meint Sprengel. "Da kommt künstlicher Intelligenz eine relevante Rolle zu." Dabei müsse man auf verlässliche Produkte zugreifen können. Eine Folgefrage, die sich aus dem Technologieradar ergebe, sei auch, wer die Hoheit über die Technologien habe, meint Sprengel. "Wir haben erkannt, dass es wichtig sein könnte, dass wir selbst solche Produkte anbieten können sollten."

Potenzial in Österreich

Welche Rolle spielt die österreichische Sicherheitswirtschaft? "Es gibt gute Unternehmen und tolle Forschungseinrichtungen", sagt Sprengel. Potenzial sieht er vor allem in den Bereichen Cybersicherheit, Grenzschutz – etwa den eGates, die bereits am Flughafen Wien zum Einsatz kommen – und beim digitalen Identitätsmanagement.
Ein Cybersicherheitscluster könnte Verbesserungen im Sinne dieses Vorhabens herbeiführen, meint Sprengel: "Wir haben gute Ansätze, um durchzustarten."

Eine wichtige Rolle komme zudem dabei der Sicherheitsforschung zu. "Sie bietet einen Rahmen, um mit Bedarfsträgern in Austausch zu kommen", meint Sprengel. "Es kommt darauf an, die richtigen Nischen zu finden, in denen Sicherheitsprodukte in Österreich erforscht und später entwickelt werden können."

Für die Erstellung des Technologieradars wurden wissenschaftliche Magazine, Fachmedien und internationale Studien herangezogen. Daneben wurden Expertengespräche sowie Hintergrundgespräche mit Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft sowie mit Behörden geführt.

Europäische Werte

"Wir müssen Technologie mit unserem Werte- und Normenverständnis begreifen, sodass Grundrechte gewahrt bleiben", sagt Sprengel: "Wenn wir Technologie im Geiste der europäischen Werte und Rechte entwickeln, ist dies ein Wert an sich. Dafür sollten wir auch bereit sein, gegebenenfalls mehr zu bezahlen."

Technologie müsse dem Menschen dienen, der Mensch dürfe nicht der technologischen Entwicklung untergeordnet werden, sagt der Unternehmensberater. Technologie habe aber immer auch Auswirkungen auf andere Lebensbereiche: "Gerade in Zeiten von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz braucht es ein besseres Verständnis der Wechselwirkungen von Technologie und Gesellschaft, auch um demokratisch entscheiden zu können."

Dieser Artikel ist im Rahmen einer bezahlten Kooperation zwischen futurezone und dem Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ) entstanden.

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