FILE PHOTO --  The body of a Tesla Model S is lifted by an automated crane at the Tesla factory in Fremont
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B2B

Tesla soll Arbeiter am Gründen einer Gewerkschaft gehindert haben

Ein Tesla-Mitarbeiter wurde gebeten, das Fabriksgelände zu verlassen, nachdem dieser Handzettel austeilte, die für die Gründung einer Gewerkschaft warben. Das sagte der betroffene Mitarbeiter bei einer Anhörung vor der US-Arbeitnehmerbehörde NLRB (National Labor Relations Board) aus. Insgesamt drei Arbeiter sowie die Branchenvertretung „United Automobile, Aerospace and Agricultural Implement Workers of America“ haben sich bei der Behörde beschwert. Sollte Tesla den Fall verlieren, müsste der Elektroauto-Hersteller seine Mitarbeiter darüber informieren, dass man auf unlautere Arbeitspraktiken setze.

Musk dementiert

Der Konflikt zwischen Tesla und den Gewerkschafts-Befürwortern hält bereits seit einigen Jahren an. Tesla-Gründer und CEO Elon Musk bestreitet die Vorwürfe und behauptete bereits Mitte Mai, die Arbeiter könnten „schon morgen eine Gewerkschaft gründen, wenn sie wollen“. Im Vorjahr geriet Musk aber bereits in einen Konflikt mit einer deutschen Gewerkschaft, weil Tesla dem deutschen Zulieferer Grohmann unter Kollektivvertrag bezahlen wollte.

Laut Musk würde die Entlohnung durch die Prämien deutlich über den üblichen Branchenlohn steigen, dennoch wurde das Vorgehen von der IG Metall kritisiert, woraufhin der Tesla-CEO diese scharf kritisierte. Zuletzt entledigte er sich auch auf recht radikale Art und Weise von externen Dienstleistern und beschimpfte diese als „Seepocken“.

„Was wir hier sehen, ist eine unbarmherzige Anti-Gewerkschafts-Kampagne, die den Alltag aller Arbeiter betrifft“, sagt Margo Feinberg, einer der Anwälte, die die Gewerkschaftsbefürworter vertreten. Der Tesla-Anwalt zählte wiederum rund ein Dutzend früherer Vorwürfe auf, die von der US-Behörde untersucht und als haltlos zurückgewiesen wurden. „Tatsache ist, dass Tesla ein Unternehmen ist, das seine Mitarbeiter wertschätzt“, so Tesla-Anwalt Mark Ross. Die Anhörungen dauern noch bis Donnerstag an, Mitte September soll die Verhandlung fortgeführt werden. Eine Entscheidung wird frühestens zu diesem Zeitpunkt erwartet.

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