Tim Cook sieht DSGVO als Vorbild für globalen Datenschutz
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Apple-Chef Tim Cook hat die Datenschutzgrundverordnung der Europäischen Union (DSGVO) als Basis für einen weltumspannenden Datenschutz gelobt. „Ich bin ein großer Fan der DSGVO. Sie stellt aber noch nicht alles dar, was gemacht werden muss“, sagte er am Sonntag in Berlin der Deutschen Presse-Agentur. „Wir würden es gerne sehen, wenn nicht nur die USA, sondern auch viele andere Länder der Führungsrolle Europas folgen und vielleicht sogar darüber hinausgehen würden.“
Deutsche haben "schändliche Dinge" sehen
Gerade in Deutschland gebe es bei den Bürgern ein profundes Wissen und ein ausgeprägtes Bewusstsein für den Schutz der Privatsphäre, das nicht in allen Teilen der Welt existiere, sagte Cook - auch weil die Deutschen ihrer Geschichte „einige der schändlichen Dinge gesehen haben, die passieren können“.
Der Weg zu einem besseren Datenschutz sei wie eine Reise, sagte Cook. „Ich weiß nicht, wie lange die dauern wird.“ Die Menschen erlebten aber fast jeden Tag Verletzungen ihrer Privatsphäre. „Die Menschen sind dann schockiert über einige der Dinge, die passieren.“ Deshalb werde sich die Welt als Ganzes in Richtung Datenschutz bewegen. „Sie erkennen das vielleicht nicht so schnell, wie ich es möchte, aber sie werden die schrecklichen Folgen erkennen und Maßnahmen ergreifen.“
Zuvor hatte sich Cook am Brandenburger Tor das Projekt „MauAR“ zeigen lassen. Die App des Berliner Entwicklers Peter Kolski lässt mit Hilfe von „Augmented Reality“ (erweiterte Realität) die Berliner Mauer an ihrem historisch korrekten Ort wieder sichtbar werden. In der Anwendung, die am 9. November zum Jahrestag des Mauerfalls erscheinen wird, ist es möglich, virtuell vor der Mauer zu stehen, ihren Verlauf zu sehen und um sie herumlaufen. „Vor allem bekommt man ein Gefühl dafür, wie es gewesen sein muss, als die größte Metropole Deutschlands durch den Kalten Krieg geteilt war“, sagte Kolski. Das Projekt arbeitet eng mit der „Stiftung Berliner Mauer“ zusammen. Cook sagte, „MauAR“ helfe den Menschen dabei, einen wichtigen Abschnitt der Zeitgeschichte besser zu verstehen.
Um Augmented Reality ging es dann auch beim Start-up Asana Rebel aus Berlin-Kreuzberg. Die Firma bietet eine auch in den USA äußerst erfolgreiche Fitness-App für Smartphones und Tablet-Computer an, die Yoga-Übungen vorführt und die Anwender zum Mitmachen animiert. In einer neuen AR-App können die Anwender virtuell um den Yoga-Trainer laufen und schauen, wie er bestimmte Bewegungen macht. Firmen-Mitbegründer Robin Pratap diskutierte mit dem Apple-Chef Strategien, um das Berliner Jungunternehmen zu einem globalen Player im Fitnessmarkt zu machen. Cook sagte, Asana Rebel sei ein gutes Beispiel dafür, wie man mit Technologie Menschen dabei helfen könne, ein besseres Leben zu führen.
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