FILE PHOTO: The logo of Russian internet group Yandex is pictured at the company's headquarter in Moscow
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Yandex: "Russischem Google" drohen Finanzprobleme

Der 1997 gegründete russische Suchmaschine Yandex drohen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine gröbere Probleme. Das an der New Yorker Nasdaq notierte Unternehmen hat in den vergangenen 6 Monaten 75 Prozent seines Werts verloren, der Fall der Yandex-Aktie beschleunigte sich nach dem Beginn des russischen Einmarsches in der Ukraine noch einmal dramatisch. Vergangene Woche wurden die Aktien vom Handel ausgesetzt. War Yandex zu Spitzenzeiten 30 Milliarden Dollar wert, so sind es jetzt nicht einmal mehr 7 Milliarden Dollar.

Partner gehen auf Distanz

Zwar ist Yandex nicht direkt von westlichen Sanktionen betroffen, Partner des Suchkonzerns wenden sich aber zunehmend von dem einstigen Highflyer ab, berichtet die Financial Times. Kooperationen mit dem Fahrdienstvermittler Uber, dem Essenslieferdienst Grubhub und der Suchmaschine DuckDuckGo stehen vor dem Aus oder wurden bereits beendet.

Auch der Plan, Cloud-Services in der EU anzubieten, wurde vorerst auf Eis gelegt. Bereits investierte 30 Milllionen Dollar wird Yandex wohl abschreiben müssen, heißt es.

Technologie wird knapp

Man sei fassungslos über das, was passiert sei, sagte ein hochrangiger Yandex-Manager der Zeitung. Niemand in dem Unternehmen habe erwartet, dass Russland in den Krieg ziehen würde. Auch die Sanktionen gegen Russland würden sich bald auf das in Moskau ansässige Unternehmen auswirken. Irgendwann werde man nicht mehr die Technologie bekommen, die es brauche, um das Geschäft auszubauen, sagte der Yandex-Manager.

Yandex werde jetzt als russisches Unternehmen, als Unternehmen eines Aggressors und nicht mehr als "russisches Wunder" angesehen, sagte ein russischer Wirtschaftswissenschaftler, der anonym bleiben wollte.

Keine öffentliche Erklärung

Öffentlich hat sich das Unternehmen noch nicht zu dem russischen Angriff auf die Ukraine geäußert. Auf Facebook soll Yandex-Chef Tigran Khudaverdyan die Situation aber als "unerträglich" und "monströs" bezeichnet haben.

Allerdings tragen die Yandex-Algorithmen in Russland dazu bei, dass die Standpunkte des Kremls millionenfach verbreitet und verstärkt werden.

Mitarbeiter*innen wenden sich ab

Das führt auch dazu, dass sich Mitarbeiter*innen von dem Unternehmen abwenden. Einige haben bereits gekündigt. Er betrachte die Handlungen des Unternehmens als Verbrechen und möchte kein Teil mehr davon sein, schrieb ein Projektmanager auf Facebook. Auch der frühere Nachrichtenchef der russischen Suche rief Angestellte des Konzerns dazu auf, zu kündigen. "Wenn ihr schon sonst nichts tun könnt, hört auf", wird er von der Financial Times zitiert.

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