Wenn das Breitband nicht breit genug ist
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Cloud-Dienste, Musik- und Video-Streaming: Immer mehr Daten tummeln sich im weltweiten Netz. Daten-intensive Anwendungen sind im Vormarsch – sie sind es, die die Anforderungen an das Internet ständig erhöhen. Breitband-Netze sind längst zum Herzstück der Digitalisierung geworden. Umso problematischer ist es, wenn die Bandbreite für den Alltag im eigenen Unternehmen nicht „breit“ genug ist.
Langsames Internet ist für Unternehmer so als müssten sie auf Warmwasser oder Strom verzichten. Wenn sich Unternehmer mit solchen Problemen beschäftigen müssen, bleibt keine Zeit für Innovationen.
Das Problem des zu langsamen Internets ist real, wie eine Umfrage der Wirtschaftskammer Wien unter Unternehmern gezeigt hat. Fast jeder zweite von ihnen in Wien ist mit der Internetverbindung unzufrieden, über die Hälfte klagt über zu langsames Internet. „Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass in Großstädten wie Wien – im Vergleich zum ländlichen Raum – alles perfekt sei und wir in jedem Haushalt Super-Internet haben. Es gibt ganze Industriebereiche, die nicht erschlossen sind“, kritisiert Puaschitz. Besonders in den Randlagen Wiens, wie etwa in Hietzing, Simmering, Döbling und Liesing klagen die Unternehmer über häufigen Ausfall und langsames Internet.
Der Breitbandausbau schreitet nicht so schnell voran wie notwendig. Von der Genehmigung bis zur Umsetzung sind es lange und komplizierte Behördenwege. „Das ist innovationsbremsend ohne Ende. Es braucht eine einfachere Administration Und man sollte auch Überlegungen anstellen, wie eine sinnvolle Kombination aus Glasfaser und 5G-Mobilfunk den Breitbandzugang sicherstellen kann“, so Puaschitz.
Grund zur Hoffnung besteht dennoch. Die Bundesregierung nimmt sich laut Regierungsprogramm eine flächendeckende Versorgung mit festen und mobilen Gigabit-Anschlüssen bis 2030 vor und legt einen Fokus für den Glasfaser-Ausbau in Gewerbegebieten.