Müllverbrennungsanlage Spittelau

Müllverbrennungsanlage Spittelau 

© Wien Energie / Christian Hofer

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Wien Energie: Kosten für Fernwärme sinken spürbar

Wien Energie senkt für alle Fernwärmekund*innen den Grundpreis rückwirkend für 2022/23 um 20 Prozent. 

Eine große Entlastung wird die deutliche Senkung der neuen Teilbeträge für 2023/24 sein. Bei einer Standardwohnung mit 70 Quadratmetern wird der Teilbetrag zwischen 80 und 230 Euro niedriger sein als im Vorjahr. „Wir lösen unser Versprechen ein, jeden möglichen Spielraum auch weiterzugeben, um unsere Kundinnen und Kunden zu entlasten“, sagt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung und ergänzt: „Wir gehen davon aus, dass die Fernwärmekosten im Laufe des kommenden Heizjahres im Vergleich zum Vorjahr weiter sinken, und berücksichtigen das bereits vorab bei den neuen Teilbeträgen, um möglichst rasch eine spürbare Entlastung zu schaffen.“

Bei neun von zehn Fernwärmekund*innen werden die Kosten für das kommende Jahr real und deutlich sinken. Wenn der Wärmeverbrauch im Vorjahr aber sehr viel höher war oder die letzten Teilbeträge zu stark reduziert wurden, kann es trotz Entlastungen bei der Jahresabrechnung zu einer Nachzahlung und auch zu höheren Teilbeträgen kommen. Die individuelle Ersparnis und Veränderung des Teilbetrags ist vom Gesamtverbrauch des Gebäudes, dem persönlichen Verbrauch im Vorjahr und dem jeweiligen Vertrag abhängig. Beim Großteil der Kund*innen wird der neue Teilbetrag um ein Drittel bis zur Hälfte niedriger sein als noch im Vorjahr.

Klärwasser, Mannerschnitten und Therme Wien: Fernwärme ist die Wärme der Zukunft 

Das Wiener Fernwärmesystem zählt heute schon zu den Vorreiter-Modellen Europas und den umweltschonendsten Heizformen. Aktuell stammt gut die Hälfte der Wiener Fernwärme aus den Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die mit Erdgas betrieben werden. Etwa ein Drittel kommt aus der Müllverbrennung, der Rest kommt aus industrieller Abwärme, Biomasse und Erd- und Umgebungswärme. 

Bis 2040 soll die Fernwärme komplett klimaneutral sein. Dafür kommen vor allem Großwärmepumpen und Geothermie zum Einsatz. Wien Energie hat hier bereits große Leuchtturmprojekte gestartet. Ganz konkret nimmt Wien Energie noch in diesem Jahr die leistungsstärkste Großwärmepumpe Europas in Betrieb. Die Anlage nutzt die Abwärme aus der Kläranlage in Simmering und erzeugt in der ersten Ausbaustufe bereits klimafreundliche Fernwärme für umgerechnet 56.000 Wiener Haushalte. Auch die Abwärme der Waffelöfen der Manner-Fabrik oder das gebrauchte Badewasser in der Therme Wien werden bereits für die Fernwärme genutzt. Jede Quelle ist wichtig, um die Fernwärme künftig unabhängig zu machen.

Großwärmepumpe bei EBS-Kläranlage 

“Um in Zukunft von weltweiten Energiekrisen und explodierenden Großhandelspreisen unabhängig zu werden, ist es notwendig, den Anteil an Erneuerbaren zu erhöhen und auf fossile Energieträger in der Wärmeerzeugung zu verzichten”, erläutert Strebl. Je höher dieser Anteil sein wird, desto stabiler werden sich auch die Preise gestalten. Wien Energie arbeitet derzeit bereits an der Entwicklung eines neuen Fernwärme-Tarifmodells, das auch den ständig wachsenden Erneuerbaren-Anteil widerspiegelt.

Allgemeines zur Fernwärme

  • 1.300 Kilometer lang ist das Wiener Fernwärmenetz und damit eines des längsten Europas. Und: es wird laufend ausgebaut!
  • 440.000 Wiener Haushalte und 7.800 Großkunden werden aktuell mit Fernwärme versorgt.
  • 70 Megawatt Fernwärme-Leistung kommen jährlich dazu: Das entspricht umgerechnet dem Wärmebedarf von rund 20.000 Haushalten pro Jahr und es wird mehr. Den Ausbau will Wien Energie künftig auf bis zu 90 Megawatt pro Jahr steigern.
  • 2030 soll bereits mehr als die Hälfte der Fernwärme aus erneuerbaren Quellen kommen und
  • bis 2040 will Wien Energie die Fernwärme gänzlich aus erneuerbaren Energien erzeugen.
  • 56 Prozent des Wärmebedarfs in Wien soll bis 2040 über Fernwärme abgedeckt werden – heute sind das rund 40 Prozent.

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