A1-Bezahlsystem unterstützt Bitcoin-Zahlungen
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Bargeld ist noch immer das beliebteste Bezahlmittel der Österreicher. Doch die Corona-Krise hat ein Umdenken eingeleitet. Einer Umfrage des Bezahldienstes Klarna zufolge bezahlen 61 Prozent der befragten Österreicher weniger als die Hälfte ihrer Einkäufe mit Bargeld. 14 Prozent gaben an, vollständig darauf verzichten zu können.
Diesen Trend will sich das Fintech-Start-up Salamantex zunutze machen. Es liefert die Software, damit Österreicher ihre Einkäufe bald auch mit Kryptowährungen bezahlen können. Händler sollen keinen zusätzlichen Aufwand haben und dafür hat man sich A1 Payment ins Boot geholt.
A1 Payment eine Bezahlsystem für Handel und Gastronomie, inklusive Bezahl-Terminals und Abwicklungen der Zahlungen. Dort können Kunden beispielsweise mit Kreditkarte, ApplePay oder auch asiatischen Diensten wie AliPay bereits bezahlen. Das System wird in vielen Geschäften in Österreich genutzt. Die Salamantex-Software für die Krypto-Akzeptanz kann zukünftig zum bestehenden System hinzugefügt werden. „Der Kunde soll sich aussuchen können, wie er bezahlen möchte“, sagte Markus Schreiber von A1. Langfristig will man so erreichen, dass Kunden alle Möglichkeiten haben, bargeldlos zu bezahlen - ob mit Smartphone, Debitcard oder eben Kryptowährungen. Salamantex bietet zudem ein eigenes Krypto-Terminal mit Bezahlsystem an.
6 Währungen integriert
Benötigt wird dafür lediglich eine eigenes Bitcoin-Wallet, in dem man seine Kryptowährungen speichert und verwaltet. Das ist eine App, wie beispielsweise Coinomi oder BRD, die man auf seinem Smartphone installiert. Der Händler gibt den Euro-Betrag in sein Bezahl-Terminal ein und man wählt eine von derzeit 6 unterstützten Kryptowährungen aus (Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Dash, Ripple, Stellar). Anschließend wird der derzeitige Wechselkurs angezeigt, der innerhalb von 30 Sekunden bestätigt werden muss.
Nun wird ein QR-Code generiert, der auf dem Terminal des Handlers angezeigt wird. Diesen scannt der Kunde mit der Wallet-App auf dem Smartphone ein und die Transaktion wird eingeleitet. Ein großer Vorteil: Anstatt einiger Minuten, wie bei Coin-Transaktionen üblich, dauert der Vorgang 30 bis 60 Sekunden. Händler können anschließend entscheiden, ob sie den Betrag in Euro oder in Coins erhalten wollen.
Dafür arbeitet Salamantex mit Online-Exchanges zusammen, die diese Zahlung abwickeln. Wie viel man für eine Transaktion mit Bitcoin bezahlt, wird vor der Abwicklung angezeigt, laut Markus Pejasevich von Salamantex wird diese Gebühr unter einem Prozent liegen.
Neugier
Natürlich ist man sich im Klaren, dass jetzt kein Ansturm auf das Bezahlen mit Kryptowährungen in Österreich passieren wird. „Derzeit zahlen die Leute aus Neugier damit, einfach weil es geht. In 2 bis 3 Jahren wird das aber normal sein“, so Markus Schreiber. Er rechnet bis Ende des Jahres mit Hunderten bis Tausenden Transaktionen über den neuen Bezahlservice. In 2 bis 3 Jahren sollen es Hunderttausende sein.
Nun sind Kryptowährungen für viele Nutzer eher eine Anlage oder es wird damit spekuliert. Das man im Geschäft damit bezahlen kann, ist eher untypisch. Daher rechnet Schreiber damit, dass Kunden vor allem dann mit Coins bezahlen, wenn der Kurs gerade günstig ist. Zwar können auch sehr kleine Beträge mit der Methode bezahlt werden, beim Lebensmittelhändler würde er allerdings nicht unbedingt mit Kryptowährungen bezahlen. So sind vor allem größeren Ausgaben, vom Smartphone bis zum Auto, im Fokus.
Dass man in Geschäften mit Bitcoin und Co. bezahlen kann, ist nicht neu. Die Coinmap zeigt beispielsweise an, wo man in seiner Nähe mit Kryptowährungen bezahlen kann. 120 Bezahlstellen betreibt Salamantex bereits selbst in Österreich, darunter vor allem KFZ-Handler, Juweliere, Gastronomie und Hotellerie aber auch die Outdoor-Textilien-Kette Timberland ist dabei. Nun soll das gemeinsam mit A1 Payment ausgebaut werden. Man sei mit weiteren großen Einzelhandelsketten im Gespräch, die in Kürze ebenfalls die neue Bezahlmethode akzeptieren wollen, heißt es. Angeboten werden sollen die Krypto-Zahlungen vor allem in Tourismus-Hotspots, da Kryptowährungen insbesondere in Asien beliebt sind und so den Reisenden eine weitere Bezahlmöglichkeit angeboten werden kann. A1 testet die Methode derzeit in 7 Shops und bestätigt, dass die Nachfrage da ist – wenn auch noch gering.
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