A1 und Mastercard starten mit neuer Kreditkarte
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In Österreich werden noch rund 80 Prozent der Einkäufe in Geschäften bar bezahlt. Christian Rau, General Manager von Mastercard Österreich, führt dies auch auf die im Vergleich zu anderen Ländern hohe Dichte an Bankomaten zurück - fast 8800 Stück stehen davon in Österreich. Zugenommen hat in den vergangenen Jahren aber auch die bargeldlose Kartenzahlung. Mit dem Ende April erfolgten Markteintritt von Apple Pay in Österreich erhielt auch das Bezahlen mit dem Handy einen kräftigen Schub. Detaillierte Zahlen würden von Apple auf Länderbasis zwar nicht bekannt gegeben, sagt Rau. Der iPhone-Hersteller habe aber den Markt für das mobile Bezahlen hierzulande vorbereitet: „Wir sind zufrieden. Man kann sagen, es ist ein Erfolg.“
Raus Firma Mastercard stellte am Dienstag gemeinsam mit der A1-Tochter paybox Bank eine neue Kreditkarte vor, die ab Anfang nächsten Jahres ebenfalls mit dem Apple-Bezahldienst verwendet werden kann. „Alles wandert auf das Handy, es ist nur logisch, dass das Bezahlen auch mit dem Smartphone und anderen mobilen Geräten möglich ist“, sagt der Mastercard-Österreich-Chef.
Karte und App
Die A1-Tochter will mit ihrer seit Anfang der Woche verfügbaren neuen Kreditkarte digitale Abläufe in den Vordergrund stellen. Gemeinsam mit der Karte wurde eine App veröffentlicht, auf der Zahlungen mit Fingerabdruck und PIN autorisiert werden können. Die App bietet auch eine Finanzübersicht in Echtzeit. Ausgaben werden dabei auch nach Branchen, vom Lebensmittelhandel bis zur Gastronomie, aufgeschlüsselt. Im Fall von Diebstahl oder Verlust kann die Karte über die App gesperrt und auch wieder entsperrt werden. „Man muss im Fall des Kartenverlusts nicht mehr bei seiner Bank anrufen, alles kann in der App abgewickelt werden“, erläutert paybox-Bank-Chef Matthias Stieber.
Kundenbindung
Für A1 ist die Kreditkarte auch Teil ihres Kundenbindungsprogrammes. Für Einkäufe werden sogenannte Mobilepoints gutgeschrieben, die gegen Rabatte für neue Smartphones und Handy-Zubehör in A1-Shops eingetauscht werden können. Daneben beinhaltet die Karte, die knapp 4 Euro im Monat kostet, wie auch bei anderen Kreditkarten üblich, Versicherungsleistungen, die im Falle der A1 Mastercard von Reiseschutzversicherung bis zur Handydiebstahlsversicherung reichen.
White-Label-Lösung
Karte und App will die paybox Bank, die bereits auch eine Visa-Kreditkarte ausgibt und den für das Handy-Parken genutzten Bezahldienst paybox betreibt, auch anderen Firmen anbieten. App und Karte könnten als sogenannte White-Label-Lösung an verschiedene Firmen, aber auch kleinere Banken, die die Ausgabe von Kreditkarten ausgelagert haben, angepasst werden, erklärt Stieber: „Wo jetzt das A1-Logo zu sehen ist, ist auch jeder andere Markenauftritt denkbar.“
Apple und Google
Bei mobilen Bezahllösungen will die A1-Tochter mit großen globalen Anbietern zusammenarbeiten. Eine eigene digitale Geldbörse („Wallet“), über die mobile Bezahlvorgänge abgewickelt werden können, wolle man nicht anbieten, sagt Stieber. Neben Apple Pay soll auch Googles Bezahldienst Google Pay unterstützt werden. Ein Österreich-Starttermin für den Google-Dienst, der unter anderem in den USA, Australien, Teilen Südamerikas und Asien, aber auch bereits in zahlreichen europäischen Ländern genutzt werden kann, ist allerdings noch nicht bekannt.
Lösungen zur kontaktlosen Kartenzahlung via Handy in Geschäften bieten in Österreich neben dem bislang erst von einigen Banken unterstützten Bezahldienst Apple Pay auch Apps ausgewählter heimischer Banken. So ermöglichen Erste Bank und Sparkassen, aber auch Bank Austria, Raiffeisen und die Bawag kontaktlose Zahlungen über Android-Handys. Ebenfalls verfügbar ist der Dienst Garmin Pay, der nur mit den Smartwatches des Herstellers genutzt werden kann.
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