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Digital Life

So zahlt man auch ohne Apple Pay und Google Pay mit dem Handy

Die Österreich-Starts von Apple Pay und Google Pay lassen zwar noch auf sich warten, allerdings kann man schon jetzt kontaktlos mit dem Smartphone in diversen Geschäften bezahlen. Die futurezone hat sich bei den größten heimischen Banken darüber informiert, welche mobilen Payment-Lösungen sie für ihre Kunden im Angebot haben.

Das Prozedere des Payments ist dabei jedes Mal das gleiche: Der Kunde hält sein Smartphone an ein NFC-fähiges Terminal im Geschäft, daraufhin wird der entsprechende Betrag abgebucht. Wie auch bei physischen Karten können Beträge bis 25 Euro ohne PIN abgebucht werden, für höhere Beträge ist die Eingabe des PINs nötig.

Dazu muss freilich auch das Smartphone NFC-fähig sein. Die Lösungen beschränken sich auf Android, da Apple die NFC-Bezahlfunktion nicht für Drittanbieter freigegeben hat und bis auf Weiteres die österreichische Debitkarte nicht in die Apple-Pay-App implementiert. Zusätzlich gibt es jedoch eine Lösung des österreichischen Anbieters Bluecode, bei der man mit einem Strichcode anstatt per NFC bezahlt. Dieses Feature funktioniert auch auf Apples Geräten.

Erste Bank und Sparkasse

Für Kunden der Erste Bank und Sparkasse gibt es die Möglichkeit, über die „s Kreditkarte Mobil“ kontaktlos mit einem Android-Smartphone zu bezahlen. Möglich wird das durch eine digitale Kopie der von der Bank ausgegebenen Mastercard, die der Kunde selbst in der George-App aktiviert, indem er dort bei seiner Kreditkarte auf die Option „Mobile machen“ tippt. Für das Feature fallen Kosten von derzeit 97 Cent pro Monat an, ab 1.1.2021 kostet das Service laut Website 1,93 Euro pro Monat.

Außerdem ist es möglich, anstatt der Kreditkarte eine digitale Debitkarte für die Zahlung zu nutzen. Und anstatt einer digitalen Karte können auch kleinere physische Karten genutzt werden, die entweder in einem Armband oder als Sticker auf dem Handy verwendet werden. 

Bank Austria

Die Bank Austria ermöglicht kontaktlose Zahlung per Android-Smartphone, indem in der App „Mobile Geldbörse“ eine virtuelle Bankkarte angelegt wird. Mit dieser kann man laut Bank Austria nicht nur an NFC-fähigen Terminals im Geschäft bezahlen, sondern auch an technisch entsprechend ausgestatteten Bankomaten Geld abheben. Anders als bei der Erste Bank wird hier keine Kredit-, sondern eine Maestro-Bankomatkarte verwendet.

Der Kunde muss dafür die App „mobile Geldbörse“ auf sein Android-Smartphone herunterladen, in der App dann die BankCard Mobil bestellen und anschließend die BankCard Mobil in der Mobile-Geldbörse-App aktivieren. Neben der App und der mobilen Debitkarte ist ein Android Smartphone ab Android Version 7.0 mit NFC technische Voraussetzung für die Nutzung des Services. Im Gegensatz zu den Angeboten von Raiffeisen und Bawag (siehe unten) ist die digitale Debitkarte der Bank Austria nicht SIM-basiert, sie kann also unabhängig von den Möglichkeiten des Mobilfunkanbieters verwendet werden.

Zu den Kosten heißt es auf der Website der Bank Austria, dass die BankCard Mobil den selben Preis wie die physische Debitkarte hat. Dieser wird jedoch bis 1.7.2019 nicht verrechnet.

Raiffeisen

Die Raiffeisen Bankengruppe Österreich bietet kontaktloses Bezahlen per Android-Smartphone laut Eigenangabe mit der „Digitalen Debitkarte (Maestro)“ seit gut zwei Jahren an. Der Service wird über die Raiffeisen-ELBA-pay-App bestellt und aktiviert. Die ebenfalls benötigte digitale Bankomatkarte kann man über die kontoführende Raiffeisenbank – im Web, in der App oder persönlich beim Bankberater – bestellen.

Von Raiffeisen wird unter anderem auch als Vorteil betont, dass in der App alle Umsätze in Echtzeit gelistet sind. So wie bei der Bawag nutzt auch Raiffeisen eine NFC-Simkarte, auf der die Daten gespeichert werden. Weitere Informationen zur Aktivierung und Verwendung, sowie zu den NFC-Simkarten der Mobilfunkbetreiber finden sich auf der entsprechenden Website.

Bawag

Die Bawag bietet mit der SmartPay App eine Bezahlmöglichkeit für Smartphones an. Hier wird die sogenannte „Kontokarte Mobil“ genutzt – eine virtuelle Kontokarte, die laut Bawag verschlüsselt auf der SIM-Karte des Smartphones gespeichert ist.

Hier ist ein NFC-fähiges Android-Smartphone ab Android Version 5 die technische Mindestvoraussetzung. Außerdem wird die SmartPay App der Bawag benötigt. Die Kontokarte Mobil ist ein reines Online-Produkt und daher nicht in den Filialen erhältlich, sie kann im E-Banking, beziehungsweise in der E-Banking-App in der Kontokarten-Administration bestellt werden. Mit der Bestellung der Kontokarte Mobil wird automatisch der Aktivierungscode (Mobile Activation Key) erstellt, welcher im Bawag ePostfach angezeigt und zur Einrichtung am Smartphone benötigt wird. Die Kontokarte Mobil kann erst in der SmartPay App installiert werden, wenn die Kontokarte Mobil den Status „aktiv“ hat und der Aktivierungscode versendet wurde – dies kann bis zu einer Stunde dauern.

In der KontoBox Large & XLarge, sowie der B4-19 KontoBox ist die Kontokarte Mobil bereits inkludiert. In den anderen Kontomodellen der Bawag kostet die Kontokarte Mobil 99 Cent pro Monat.

Bluecode

Es muss aber nicht immer NFC sein. Anders als die Lösungen der Banken wird bei der App von Bluecode ein einmalig gültiger blauer Strichcode erstellt, den der Kunde an der Kassa scannen lässt. Der Betrag wird daraufhin direkt vom Konto abgebucht. Laut Bluecode funktioniert das System bereits mit allen österreichischen und deutschen Konten per Lastschriftverfahren. Im Gegensatz zu den anderen Angeboten funktioniert Bluecode nicht nur mit Android-Smartphones, sondern auch mit iPhone und Apple Watch. Bedingung dafür ist freilich, dass die Händler dieses System auch akzeptieren: Laut Bluecode sind in Österreich unter anderem die Rewe-Töchter Billa, Merkur und Bipa, sowie die Spar Österreich-Gruppe mit an Bord.

Voraussetzung die Nutzung ist ein Girokonto bei einer österreichischen oder deutschen Bank, eine EU-Staatsbürgerschaft, ein Mindestalter von 18 Jahren und der Download der Bluecode-App für iPhone und Apple Watch (http://apple.co/2z33mN5) oder Android-Smartphone (http://bit.ly/2AHFrPF).

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Stefan Mey

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