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Amazon stellt Zustellern Fallen, um Diebe zu überführen

Mithilfe von sogenannten „Dummy“-Paketen will Amazon Zusteller überführen, die Pakete mitgehen lassen. Die entsprechenden Schachteln sind oft leer und mit falschen Adressstickern versehen. Wenn der Fahrer diese Pakete nicht dem Konzern retourniert, liegt der Verdacht nahe, dass ein Diebstahl vorliegt.

Das Vorgehen wurde von einem früheren Logistikmanager gegenüber Business Insider verraten. „Es ist als Falle gedacht […], um die Integrität der Fahrer zu überprüfen“, so der namentlich nicht genannte Ex-Mitarbeiter. Demnach wurden bereits einige Diebe so überführt.

Arbeitsablauf

Ein Fahrer scannt für gewöhnlich alle Pakete, die er zustellt. Wenn er eines der Fake-Labels scannt, spuckt das System eine Fehlermeldung aus. Jene besagt, dass das Paket nicht im Amazon-System erfasst ist. Der Fahrer müsste dann entweder seinen Vorgesetzten kontaktieren, um die Sache zu klären, oder das Paket einfach an Amazon zurückbringen. Theoretisch könnte er an diesem Punkt aber auch einfach entscheiden, das Paket mitgehen zu lassen.

„Wenn man das Paket zurückbringt, ist man unschuldig. Wenn nicht, ist man ein Verbrecher“, so Sid Shah, ein früherer Manager von DeliverOL, ein Kurier-Dienst, der für Amazon Pakete zustellt. Es handelt sich dabei um eine von mehreren externen Unternehmen, die Zustellungen für Amazon übernehmen.

Darüber, wie viele Pakete während der Zustellung verschwinden, gibt Amazon keine Details bekannt. In einer Umfrage unter Amazon-Prime-Kunden aus dem Jahr 2017 gaben 31 Prozent der Befragten an, bereits Paket-Diebstahl erlebt zu haben.

Arbeitsbedingungen

Amazon wird regelmäßig auch für seinen Umgang mit Mitarbeitern kritisiert. So berichteten Angestellte regelmäßig über katastrophale Arbeitsbedingungen. Zuletzt gab es auch Berichte darüber, dass das Unternehmen Mitarbeiter bezahlt, damit sie nette Tweets über die Situation bei dem Unternehmen veröffentlicht.

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