Auch die US-Drogenfahndung setzte AirTags ein.

Auch die US-Drogenfahndung setzte AirTags ein.

© EPA / JIM LO SCALZO

Digital Life

Drogenfahnder nutzten Apples AirTag als versteckten Tracker

Die US-Strafverfolgungsbehörde DEA (Drug Enforcement Administration) hat mutmaßliche Drogendealer*innen mithilfe eines AirTags lokalisiert. Das kleine Gerät von Apple wurde von der Behörde als versteckter Tracker eingesetzt.

Bereits im Mai 2022 konnten Zollbeamte 2 Pakete aus China abfangen, die eine Pillenpresse und Färbemittel für Pillen enthielten. Weil man davon ausging, dass die Produkte zur Herstellung illegaler Drogen verwendet werden sollten, zog man die DEA hinzu. Diese stellte dieses Mal die Empfänger*innen nicht direkt zur Rede, sondern platzierte einen AirTag innerhalb der Pillenpresse. So konnten die Beamten den Standort der Presse verfolgen.

AirTags sind zuverlässiger als GPS-Tracker

Laut Forbes ist es das erste Mal, dass die eine US-Behörde einen AirTag als Tracking-Tool nutzte. Wieso sie sich für das Apple-Produkt entschied, und nicht auf einen anderen GPS-Tracker setzte, ist unklar. Der Einsatz zeigt jedoch, wie fortgeschritten Apples AirTags bereits sind.

Gegenüber Forbes mutmaßt der ehemalige Detektiv Brady Wilkins, dass die gängigen GPS-Tracker der Polizei eine hohe Ausfallquote haben. "Manchmal funktionieren sie, manchmal nicht", gibt der Experte an. Außerdem werden Kriminelle immer besser, solche Überwachungstechniken zu identifizieren. Apples AirTag sei hingegen klein und unauffällig und biete eine zuverlässigere Verbindung als andere Geräte.

Missbrauch der AirTags nicht ausgeschlossen

Das Tracking-Gerät kann allerdings auch missbraucht werden. Mehrere Frauen berichteten von Stalking-Fällen, bei denen die AirTags zum Einsatz kamen. Die kleinen Geräte wurden etwa in ihrem Auto oder ihrer Handtasche platziert, um ihren Standort live mitverfolgen zu können. Das Unternehmen rollte daher ein Update für iPhones aus, das Nutzer*innen warnt, wenn sich fremde AirTags längere Zeit in unmittelbarer Nähe befinden. Zudem stoßen die Tracker nach einiger Zeit einen Ton aus, wenn sie sich nicht in der Nähe ihrer Besitzer*innen befinden.

Inwiefern der AirTag bei den Ermittlungen der DEA geholfen hat, ist nicht bekannt. Dank des Geräts konnte die Pillenpresse 45 Tage lang verfolgt werden. Nach Angaben des US-Justizministeriums wurde der Empfänger der Presse allerdings vom Staat angeklagt.

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