Aus Angst vor 5G: Dorfbewohner sperren Techniker ein
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Aus Angst, 5G-Mobilfunk sei für die Verbreitung des Coronavirus verantwortlich, haben Bewohner eines peruanischen Dorfes acht Techniker einer Mobilfunkfirma eingesperrt. Die Beschäftigten der Firma sind mehrere Tage lang festgehalten worden, als sie versuchten, eine Wartung der Mobilfunkmasten im Ort vorzunehmen. Die Dorfbevölkerung ging davon aus, dass die Techniker 5G-Stationen auf den Masten installieren wollten und damit zur Verbreitung des Coronavirus beitragen würden.
Peru hat überhaupt keine 5G-Masten
Die in dem Ort, 500 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Lima festgehaltenen Techniker sind erst nach einem Treffen zwischen den Dorfbewohnern und eigens angereisten Vertretern des Transportministeriums, der Regionalregierung und des Telekommunikationskonzerns Gilat wieder freigelassen worden. Die Dorfbewohner verlangten, dass die Techniker alle existierenden Masten in der Region abschalten.
Ein Sprecher des Transportministeriums sah sich daraufhin im Radio zu der Klarstellung genötigt, dass Peru überhaupt gar keine 5G-Antennen habe. Davon abgesehen gebe es keinen Zusammenhang zwischen dem Coronavirus und Sendemasten, betonte Jose Aguilar.
Gefährliche Zwischenfälle in Europa
Auch in Europa kommt es seit Wochen zu gefährlichen Zwischenfällen, bei denen Masten angezündet wurden. In einigen Fällen wurden aber auch Rasierklingen an Masten angebracht, die Service-Mitarbeiter bei der Wartung der Mobilfunkstation gefährlich verletzen können. In Großbritannien wurde zuletzt ein Mann zu drei Jahren Haft verurteilt, der im April einen Handymast in Brand gesetzt hatte.
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