In einem ersten Schritt will Hyperloop One drei Strecken bauen.
In einem ersten Schritt will Hyperloop One drei Strecken bauen.
© Hyperlooop One

Streit

Bei Hyperloop One fliegen die Fetzen

Hyperloop One, eines der beiden Start-ups, die das von Elon Musk erdachte Hochgeschwindigkeitstransportsystem Hyperloop bauen wollen, macht mit einem heftigen Streit um Liebesbeziehungen und Geld Schlagzeilen. Einer der Mitgründer, Brogan Bambrogan, verklagt das Unternehmen und seinen ehemaligen Kompagnon Shervin Pishevar. Er wirft ihm Vetternwirtschaft vor.

Bambrogan und Pishevar hatten Hyperloop One im Jahr 2014 gegründet. Einen ersten Praxistest, allerdings nur von Komponenten, absolvierte das System erfolgreich Mitte Mai. Im Juni verließ Bambrogan dann überraschend das Unternehmen. Zusammen mit drei entlassenen Managern zieht er nun vor Gericht. Er wirft Pishevar vor, dieser habe das Gehalt seiner Verlobten, einer ehemaligen Pressesprecherin, verdreifacht. Seinen kleinen Bruder Afshin habe Pishevar zum Chef der Rechtsabteilung gemacht und ihm einen Lohn und Aktienoptionen gezahlt, „die nicht einmal der talentierteste Ingenieur bekam“, wie es in der am Dienstag bekannt gewordenen Klageschrift heißt.

Henkersschlinge am Schreibtisch

„Es ist deutlich geworden, dass diejenigen, die das Unternehmen kontrollieren, die Arbeit dafür nutzten, das eigene Image aufzupolieren, ihr Liebesleben aufzupeppen, und sich die Taschen zu füllen“, heißt es in der Klageschrift weiter. Er selber sei bedroht worden, gab Bambrogan zu Protokoll - Afshin Pishevar habe auf seinem Schreibtisch eine Henkersschlinge deponiert. Er habe aus Sorge um seine Sicherheit gekündigt.

Hyperloop-Anwalt Orin Snyder nannte die Vorwürfe den „unglücklichen Versuch“ eines Putsches. Er kündigte eine schnelle Klageerwiderung an. Die Vorwürfe von Bambrogan und Co hätten „keinerlei Auswirkungen“ auf das Ziel des Unternehmen, der Welt den Hyperloop zu präsentieren.

Hyperloop One ist nicht zu verwechseln mit Hyperloop Transportation Technologies (HTT), das eine Hyperloop-Strecke zwischen Bratislava und Wien realisieren will. HTT-Chef Dirk Ahlborn traf die futurezone vor kurzem zum Interview.

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