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© APA/AFP/OLIVIER DOULIERY / OLIVIER DOULIERY

Digital Life

Bug machte unerwünschte Inhalte im Facebook News Feed sichtbarer

Facebook sollte eigentlich Postings mit Gewalt, Nacktheit, Falschinformationen oder russischer Kriegspropaganda in der Versenkung verschwinden und sie in den News Feeds möglichst weniger Nutzer*innen auftauchen lassen. Das Social Network hat sich in der Vergangenheit mehrmals dazu bekannt. Nun enthüllt ein interner Bericht, an den The Verge gelangt ist, dass monatelang genau das Gegenteil geschah. Unerwünschte Inhalte wurden durch einen Bug in den News Feeds sogar an höherer Stelle platziert.

Fehler im Ranking

Durch das Wirken des "massiven Reihungsfehlers" stiegen die Views von unerwünschten Inhalten weltweit um bis zu 30 Prozent an, heißt es in dem Facebook-Bericht. Sichtbar wurde das Phänomen ab dem Oktober 2021, der Fehler befand sich jedoch bereits seit 2019 im Ranking-Algorithmus von Facebook. Wochenlang kam es zu einem Anstieg der Sichtbarkeit von unerwünschten Inhalten, dann flaute sie ab, um später mehrmals wieder sprunghaft anzusteigen. Am 11. März konnten die Facebook-Techniker den Fehler schließlich finden und beheben.

Mehr Transparenz gefordert

"In einem großen, komplexen System sind Bugs unvermeidbar und verständlich", kommentiert Sahar Massachi, Gründerin der Organisation Integrity Institute, den Vorfall gegenüber The Verge. "Aber was passiert, wenn eine mächtige soziale Plattform davon betroffen ist? Wie sollen wir überhaupt davon erfahren? Wir brauchen echte Transparenz, um ein System der Rechenschaftspflicht aufzubauen und ihnen zu helfen, diese Probleme schnell zu erfassen."

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