Busuu.com lehrt fast ausgestorbene Sprache
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Nur mehr acht Menschen auf der ganzen Welt sollen "Busuu", eine bedrohte Sprache in einem Teil Kameruns, sprechen. Die Sprachlern-Plattform Busuu.com, die sich nach dem Dialekt benannt hat, setzt sich jetzt in einer Kampagne für ihren Erhalt ein. Dazu wurde zuerst ein Video-Team in das entlegene Dorf Weh entsandt, um die letzten "native speaker" aufzusuchen und die Sprache aufzuzeichnen. Busuu wurde von der UNESCO als "stark gefährdet" eingestuft.
Ab sofort soll auf einer eigenen Webseite Busuu spielerisch gelehrt werden. Dazu wurde ein Lied komponiert, zu dem man vor dem Computer singen und dieses dann über Social-Media-Kanäle verbreiten soll. Zusätzlich gibt es auf der Lern-Plattform selbst einen neuen Abschnitt, mit dem einige Grundbegriffe der Sprache gelernt werden können.
Österreicher an Bord
Die Kampagne hat auch zum Ziel, neue Nutzer zu dem Web-Dienst zu locken. Kooperationen mit den Verlagen PONS und Collins wurden bereits eingefädelt, dementsprechend hoch sind die Erwartungen der Partner. Busuu.com wurde 2008 vom Österreicher Bernhard Niesner mitgegründet und wird heute von Madrid aus betrieben. Die Webseite war zuletzt bei den Techrunch-Awards "The Europas" als "Best European Web Application 2010" sowie als "Best Learning Startup 2010" nominiert, ging aber leer aus.
(Jakob Steinschaden)
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