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Start-up

Checkrobin: Jagerhofer startet Transport-Service

Seit einer Woche läuft die Plattform Checkrobin.com bereits im Testbetrieb. Nutzer können sich als Versender oder als Fahrer bzw. "Mitnehmer" für jegliche Transporte anmelden. So sollen Dinge auf flexible und vor allem schnelle Weise von A nach B gebracht werden. Hinzu kommt der Umweltgedanke: "Täglich fahren Tausende Autos in Österreich mit leerem Kofferraum, dieser wertvolle Laderaum soll nun besser genutzt werden", erklärt der Unternehmer und Eventplaner Hannes Jagerhofer die Grundidee zu Checkrobin.com im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien.

Die Versender erhalten die Möglichkeit einer sehr schnellen Zustellung und die Fahrer einen Zuschuss zu ihren Fahrtkosten. "Wir haben ein System entwickelt, um die nicht genutzten Ressourcen auszuschöpfen", sagt Jagerhofer. Über die Plattform treten Versender und Fahrer - wobei natürlich auch Radfahrer oder Leute, die mit dem Bus unterwegs sind, Transporte übernehmen können - in Kontakt. Ist man auf Checkrobin.com erst einmal registriert, kann man sich als Fahrer anbieten oder aber dringende Sendungen aufgeben.

Wie viel für eine Mitnahme bezahlt wird, machen sich die beteiligten Personen direkt miteinander aus. Als Versender kann man beim Einstellen des gewünschten Transports festlegen, wie viel man dafür bezahlt, das beginnt bei zwölf Euro, der Maximalbetrag liegt bei 25 Euro. Bezahlt werden soll der Betrag vom Empfänger der Sendung in Bar. In Ausnahmefällen kann die Bezahlung schon durch den Sender erfolgen. Checkrobin.com schneidet bei jedem Transport eine Provision von 2,90 Euro mit - unabhängig davon, was transportiert wird.

Das Smartphone machts möglich
Die Idee zu einer solchen Plattform hatte Jagerhofer schon vor einigen Jahren. Mit der zunehmenden Verbreitung und auch Vertrautheit mit Smartphones schien nun der Zeitpunkt für die Umsetzung gekommen. Etwa ein Jahr lang wurde an dem Projekt gearbeitet. Zeitgleich zum Start der Web-Plattform sind ab sofort auch eine iOS- sowie eine Android-App verfügbar. Zeit, Ort und Preis für einen Transport werden synchronisiert, um einen gemeinsamen Transport zu ermöglichen und einer privaten Autofahrt doppelten Nutzen zu verleihen. Der gesamte Prozess erfolgt über die Plattform und wird durch Push-Nachrichten begleitet. So kann etwa mitgeteilt werden, wenn sich ein Fahrer aufgrund eines Staus verspätet. Vorab werden auch die Telefonnumern zwischen Versender und dem Mitnehmenden ausgetauscht.

"Vor allem Leute, die beruflich und privat viel unterwegs sind und unter gestiegenen Benzinpreisen leiden, können so ihre Kosten reduzieren", meint Jagerhofer. Neben dem direkten Austausch zwischen Privatpersonen, bietet Checkrobin.com dasselbe Angebot auch für die Kanäle Business to Consumer sowie Business to Business.

Versicherung und eigenes Risiko
Damit eine Sendung auch wirklich sicher ans Ziel kommt, wurden einige Vorkehrungen seitens der Plattform-Betreiber definiert. Zunächst einmal setzt man auf den persönlichen Kontakt, des Weiteren gibt es, wie beispielsweise von Plattformen wie Airbnb bekannt, auch Bewertungen - sowohl für Fahrer als auch für Versender. Auch die Möglichkeit eines GPS-Trackings der Sendung besteht. Zusätzlich kann man, wenn man etwas Wertvolles versenden will, auch eine Versicherung bis zu einer Summe von 1500 Euro abschließen. Alles, was diesen Betrag übersteigt, liegt im Risiko des Versenders. Für Notfälle gibt es ein Hotline, bei der man anrufen kann.

Verbotene Substanzen oder Gefahrentransporte sind grundsätzlich nicht erlaubt. Aber auch hier müssen die teilnehmenden Personen ein Restrisiko natürlich immer selbst tragen. Bezüglich Gewerbeordnung muss man sich keine Gedanken machen, da es sich nur um die gelegentliche Mitnahme von Sendungen handelt. Die Mitnahme ist derzeit auf zwei Sendungen begrenzt, um hier keine Grenzen zu überschreiten. Versteuert werden müssen Einnahmen ab einer gewissen Höhe aber natürlich trotzdem.

Umfassender Start im Herbst
Derzeit ist Checkrobin.com noch in der Testphase und beschränkt sich zunächst auf die Südstrecke zwischen Wien und Kärnten. Im Laufe der kommenden Monate soll der Service dann auf Gesamt-Österreich ausgeweitet werden. Auch einen Start in Deutschland hat man für Herbst bereits im Visier.

An der Plattform haben sich neben Gründer Jagerhofer, der zuvor mit der Flugsuche Checkfelix bereits ein erfolgreiches Start-up gegründet hatte, auch Niki Lauda (14 Prozent) und der Gastronom Attila Dogudan (12 Prozent) an dem Unternehmenbeteiligt.

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Claudia Zettel

ClaudiaZettel

futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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