Chinesischer Spionagesatellit mit extragroßer Rakete gestartet
Vor wenigen Stunden ist in China eine gigantische Trägerrakete abgehoben, die angeblich einen großen Spionagesatellit in den Weltraum brachte. Der Satellit trägt den Namen Yaogan-41 und ist offenbar so groß, dass die Trägerrakete vom Typ Langer Marsch 5 dafür verlängert werden musste. Laut Ars Technica wurden dem Frachtraum 6,2 Meter zusätzliche Länge verpasst. Die Rakete war mit über 60 Meter Höhe die größte, die China jemals gestartet hat.
Teil der Erde permanent im Blick
Laut Angaben der chinesischen Regierung ist Yaogan-41 ein Erdbeobachtungssatellit, der für Landvermessung und landwirtschaftliche Überwachung eingesetzt werden soll. Das US-Militär vermutet ganz andere Absichten hinter der Maschine. Die Yaogan-Bezeichnung trugen bisher nur Militärsatelliten. Yaogan-41 soll im geostationären Orbit in 35.000 Kilometer Höhe geparkt werden. Dort kann er einen Teil der Erde permanent überwachen und synchron zur Erdrotation um die Erde kreisen.
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Pazifik liegt auf der Hand
Noch weiß man nicht, an welcher Stelle der Satellit stationiert wird, es wird aber vermutet, dass Yaogan-41 mit seinen optischen Instrumenten den Pazifikraum im Blick behalten wird. Dort könnte der Satellit die Bewegungen von Schiffen und Flugzeugen ganz genau nachvollziehen. Taiwan und US-Streitkräfte wären dabei für China von besonderem Interesse.
Schwerer als Hubble
Das US-Militär zeigt sich besorgt über Chinas zunehmende Überwachungsfähigkeiten im Weltraum. 198 Satelliten zur Erdbeobachtung soll das Land bereits besitzen. Yaogan-41 könnte der größte davon sein. Anhand der Dimensionen der Langer Marsch 5 Trägerrakete, die den Satelliten startete, geht man von ca. 14 Tonnen Masse aus. Zum Vergleich: Das Hubble Weltraumteleskop bringt 12,2 Tonnen auf die Waage.
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