China könnte Überschall-Spionagedrohnen bereit machen
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China könnte seine Überschalldrohnen WZ-8 startbereit machen. Das zeigen als „geheim“ eingestufte geleakte Dokumente der US-Armee. Wie die Washington Post berichtet, wurden diese Dokumente über einen Discord-Chatroom geteilt. Die Dokumente kursieren seit einiger Zeit und wurden ursprünglich von einem Mitglied des US-Militärs geteilt.
Die Dokumente zeigen Pläne der chinesischen Militärbasis Liu‘an. Dort sind weitere Details über den Einsatz der WZ-8 vermerkt, wie etwa mögliche Flugrouten für einen Luftangriff auf Taiwan. Auf dem Dokument heiß es, China habe „ziemlich sicher“ seine erste Überschalldrohnen-Einheit auf der Militärbasis eingerichtet.
Fernerkundung mit Drohnen
Die WZ-8 wurde 2019 erstmals präsentiert, 2021 wurde sie erneut bei der Zhuhai Airshow gezeigt. Die Spionagedrohne schafft 3-fache Schallgeschwindigkeit. Laut der geleakten Dokumente würden die Drohnen mit einem H6-M-Badger-Bomber vor die chinesische Ostküste gebracht. Dort könnten die Drohnen in etwa 30 km Höhe in den Luftraum von Taiwan eindringen.
Die Dokumente zeigen ebenfalls, dass die Drohnen über Photodetektoren und einen Synthetic Aperture Radar verfügen. Letzterer tastet Oberflächen mit elektromagnetischen Wellen ab und wird für die Fernerkundung eingesetzt. Damit könnten die Drohnen Informationen über Taiwan und Teile von Südkorea sammeln.
Taiwan schlecht aufgestellt
Die Washington Post hatte in der vergangenen Woche bereits erste geleakte Dokumente geteilt. Demnach sei Taiwans Luftwaffe im Falle eines militärischen Konflikts mit China sehr schlecht aufgestellt. So sollen Verantwortliche in Taiwan bezweifeln, dass ihre Luftabwehr Raketenstarts genau erkennen könne.
Außerdem sollen kaum mehr als die Hälfte der taiwanesischen Flugzeuge voll einsatzfähig sein. Es sei unwahrscheinlich, dass Taiwan die militärische Luftüberlegenheit Chinas in einem Konflikt vereiteln könne. Die Spannungen zwischen China und Taiwan nahmen jüngst zu.
Leaker verhaftet
Seit Wochen kursieren im Internet Dutzende US-Geheimdokumente. Ein 21 Jahre alter Angehöriger des US-Militärs, Jack Teixeira, steht im Verdacht, diese in einem geschlossenen Chatroom veröffentlicht zu haben. Von dort aus verbreiteten sie sich weiter, bis auch Behörden und Medien darauf aufmerksam wurden. Teixeira wurde am Donnerstag festgenommen.
Die US-Regierung hatte zuletzt davor gewarnt, dass die Dokumente manipuliert sein könnten. Der "Washington Post" zufolge kommentierte das US-Verteidigungsministerium die Dokumente zu Taiwan auf Anfrage nicht. Das Verteidigungsministerium Taiwans erklärte demnach, dass es "externe Meinungen über seine militärische Bereitschaft" respektierte, und dass die Verteidigungssysteme "sorgfältig auf der Grundlage feindlicher Bedrohungen konstruiert" seien.
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