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China überwacht Verkehrssünder mit Drohnen

Laut einem Bericht der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua werden in der ostchinesischen Stadt Jinan Drohnen eingesetzt, um mögliche Delikte im Straßenverkehr festzustellen. Am Dienstag wurde mit dem Einsatz der Drohnen zur Unterstützung der lokalen Verkehrspolizisten begonnen, eine halbe Stunde nach Start des Projekts hatten die vier Drohnen insgesamt fünf Verkehrsdelikte festgestellt. Unter anderem können die Drohnen erkennen, ob die Fahrer am Steuer telefonieren und davon entsprechendes Beweismaterial filmen.

Als Vorteil der Verkehrs-Drohnen wird unter anderem angeführt, dass sie Stellen erreichen können, die für Verkehrspolizisten normalerweise nicht zugänglich sind. Ganz ausgereift ist die Technologie aber noch nicht: Bei Regen können die Verkehrspolizei-Drohnen nicht verwendet werden.

Parallel dazu werden derzeit Drohnen zur Beobachtung der Bürger getestet, die auf den ersten Blick gewöhnlichen Vögeln ähneln und auf den klingenden Namen „Dove“ („Taube“) hören. Die Drohnen sind unter anderem mit einer HD-Kamera, GPS und einer satellitentauglichen Datenverbindung ausgestattet.

Die Technologie wurde in den vergangenen Jahren von über 30 chinesischen Unternehmen entwickelt, um Bürger in zumindest fünf chinesischen Provinzen zu überwachen, heißt es bei CNET mit Bezug auf einen Artikel in der South China Morning Post. Geleitet wird das Projekt von Song Bifeng, einem Professor an der Northwestern Polytechnical University in Xi'an, der unter anderem auch an der Entwicklung des Tarnkappen-Düsenjägers Chengdu J-20 beteiligt war. Zwar werden die Drohnen derzeit nur in kleinem Rahmen eingesetzt, die Initiatoren sehen in der Drohnenüberwachung aber viel Potenzial für die Zukunft.

Im Frühjahr erst hatte die digitale Überwachung der chinesischen Bürger im Rahmen des „Social Credit“-Systems für weltweites Aufsehen gesorgt.

 

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