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© APA - Austria Presse Agentur

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Corona: Online-Tool zum Melden von Regelbrechern sorgt für Diskussionen

Die britische Polizei stellt den Bürgern ein Online-Tool zur Verfügung, um jene Personen zu melden, die sich (scheinbar) nicht an die Ausgangsbeschränkungen halten. Doch dieses Online-Formular stößt nicht nur auf Gegenliebe. Laut Adam Wagner, Rechtsanwalt für Menschenrechte in Großbritannien, schüre das Tool eher „soziales Misstrauen“ und eine gesellschaftliche „Teilung“, wie The Guardian berichtet. 

Unter anderem fordert die Metropolitan Police, Englands größte Polizeibehörde, die Öffentlichkeit dazu auf, Mitbürger zu melden, die gegen die Regierungsmaßnahmen verstoßen, oder sie zumindest scheinbar übertreten. Zu diesen zählen, wie auch in Österreich, Social Distancing sowie der Aufruf, weitestgehend zuhause zu bleiben.  

Unwissenheit besteht weiterhin

Wagner hält den Aufruf der Polizei für unangemessen, insbesondere deswegen, weil nach wie vor noch Unwissenheit herrsche, was die Regierungsmaßnahmen im Detail bedeuten. Laut dem Anwalt sei sich die Polizei außerdem ihrer eigentlichen Rolle während der Coronakrise nicht bewusst.

Viele Beschwerden

Laut dem britischen Staatsanwalt Francis Hoar würde das Tool zudem nicht nur eine hohe Anzahl an Beschwerden einbringen, sie sei auch eine beunruhigende Einladung, um etwa alte Rechnungen mit Nachbarn zu begleichen. „Polizeibeamte haben die Aufgabe, das Gesetz fair und angemessen durchzusetzen, nicht Misstrauen und (soziale) Teilung zu fördern“, so Hoar

Laut Nick Adderley von der Northamptonshire Police würde viel zu viele Menschen gegen die Ausgangsbeschränkungen verstoßen. „Wir müssen das wirklich ernst nehmen. Menschen sterben täglich. Wir sehen Berater, Ärzte und Krankenschwestern, die ihr Leben für unseren Schutz opfern. Es ist nur recht, dass wir von der Öffentlichkeit erwarten, ihren Teil beizutragen“. 

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