"Tagespresse"-Gründer Fritz Jergitsch.

"Tagespresse"-Gründer Fritz Jergitsch.

© Kurier/Gerhard Deutsch

Digital Life

"Die Tagespresse" stellt wegen Facebook auf Abo-Modell um

Das Online-Satiremagazin "Die Tagespresse" wird abopflichtig. Das kündigt Gründer Fritz Jergitsch gegenüber dem "Falter" an. Facebook, bisher der wichtigste Verbreitungskanal, bringe nach dem jüngsten Algorithmuswechsel zu wenige Zugriffe, nennt er als Grund für diesen Schritt.

"Wenn Facebook etwas im Algorithmus ändert, kommt Satire im Newsfeed nicht mehr vor. Wir haben in den letzten Monaten um ein Drittel weniger Zugriffe gehabt", sagte dem "Falter". Man wolle nicht mehr vom Online-Riesen "abhängig" sein, sondern nur mehr von den Lesern.

Einen kompletten Rückzug von Facebook bedeute das nicht. Fünf Artikel pro Monat werden gratis zugänglich sein, für weiteren Content muss gezahlt werden. Der unbeschränkte Zugang kostet drei Euro pro Monat. Genreadäquat witzelt Jergitsch: "Das ist für knallharte ' Tagespresse'-Fans, da bauen wir zusätzlich als Extra die Namen der Abonnenten in Artikeln ein, die dann als Experte, Politologe oder Einsatzleiter im Bericht vorkommen." Weiter gratis bleibe die Plattform für Mindestsicherungsbezieher und User unter 21 Jahren.

Zugriffe stürzen ab

Laut Standard kommen rund die Hälfte der Zugriffe auf das Satire-Portal über Facebook. Die andere Hälfte greife direkt auf die Webseite zu, nutzt die App oder kommt von Twitter. Die schwächeren Zugriffe zeigen sich auch in der Österreichischen Web-Analyse (ÖWA), in der die Tagespresse verzeichnet ist. Die Zahl der Visits fiel im April auf rund 272.000, ein Jahr davor verzeichnete man noch knapp 1,1 Millionen. Auch die Page Impressions brachen ähnlich dramatisch ein: Von 1,8 Millionen auf 523.000.

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