Illustration picture of Tiktok with U.S. flags
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Digital Life

Donald Trump kündigt Verbot von TikTok an

Trump will die populäre Videoplattform TikTok in den USA verbieten. Er werde den Beschluss noch am Samstag unterzeichnen, kündigte Trump am Freitag vor Journalisten an Bord der Air Force One an. Damit droht der Plattform womöglich die Abspaltung von dem chinesischen Mutterkonzern ByteDance. „Was TikTok betrifft, so verbannen wir sie aus den Vereinigten Staaten“, sagte Trump am Freitag.

TikTok-User brüskierten Trump

Als Begründung werden von Trump und US-Behörden angebliche Sicherheitsbedenken vorgeschoben, dass TikTok Nutzderdaten an China weitergeben könnte, was vom Unternehmen aber stets vehement bestritten wurde. Dass Trump viel daran liegt, gegen TikTok vorzugehen, könnte aber auch persönliche Gründe haben. So sorgten User der Plattform für die bisher größte öffentliche Schmach im laufenden Wahlkampf.

Sie kauften nämlich Online-Tickets für einen Auftritt des US-Präsidenten im Bundesstaat Oklahoma. Statt der erwarteten eine Million Menschen, was vom Trump-Team auch tagelang medial kommuniziert wurde, blieb die Arena schließlich äußerst dürftig besetzt. Von 19.000 Sitzen und Stehplätzen waren gerade einmal 6200 belegt. Dass sich Trump für diese öffentliche Demütigung rächen will, liegt auf der Hand, wenn man die persönlich motivierten Aktionen des Präsidenten der vergangenen Jahre in Betracht zieht.

Es gibt aber auch eine Reihe von Datenschutz- und Sicherheitsexperten, die die Plattform kritisch sehen und diese in Verbindung mit der chinesischen Eigentümerschaft als problematisch erachten. Andere wiederum, wie der Sicherheitsforscher Edgar Weippl von der Universität ziehen Vergleiche zu anderen datenhungrigen Plattformen: "TikTok sammelt viele Nutzerdaten. Das machen aber andere Apps auch. Google und Facebook haben auch viele Informationen über einzelne Nutzer. Die werden halt eher als die Guten gesehen. Ihnen unterstellt man maximal, dass sie aus den Daten Geld machen wollen."

50 Milliarden Dollar wert

Insidern zufolge stehen potenzielle Käufer bereits in den Startlöchern, darunter Microsoft. Wie die Trennung jedoch vor sich gehen sollte, und was der Internetriese ByteDance mit dem Rest von TikTok vorhaben könnte, blieb am Freitag zunächst unklar. Die Unternehmen lehnten eine Stellungnahme ab. Die App könnte bei einem Verkauf mit etwa 50 Milliarden Dollar bewertet werden.

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