Ein Test mit Drohnen am Mount Everest wurde bereits durchgeführt.

Ein Test mit Drohnen am Mount Everest wurde bereits durchgeführt.

© DJI

Digital Life

Drohnen sollen Mount Everest von Müll befreien

Im kommenden Herbst will Nepal Drohnen einsetzen, um den Müll vom 6.812 Meter hohen Ama Dablam ein Stück weit ins Tal zu bringen. Im kommenden Frühling sollen die Drohnen dann auch auf dem Mount Everest erstmals kommerziell eingesetzt werden.

Hier sollen die DJI FlyCart 30, mit Seilen und anderen Materialien beladen, zum Camp I (5.943 Meter) fliegen und auf ihrem Rückweg zum Base Camp (5.364 Meter) den Müll der Bergsteiger mitnehmen. Bereits im April führte der chinesische Drohnenhersteller DJI erste Tests mit seinen Lieferdrohnen am Mount Everest durch.

Die Tests zeigten, dass die 65 Kilo schwere Langstrecken-Schwerlastdrohne 234 Kilogramm Material pro Stunde zwischen Camp I und Base Camp transportieren kann. Normalerweise würde man dafür mindestens 14 Träger benötigen, die 6 Stunden lang unterwegs sind. Diese Arbeit wird traditionell von einheimischen Sherpas übernommen, die pro Saison mehr als 30 Mal zwischen den Camps aufsteigen, um sie mit Gaskanistern, Sauerstoffflaschen, Zelten, Lebensmitteln und Seilen auszustatten.

Besonders gefährliche Stelle

Um vom Base Camp zum Camp I zu gelangen, müssen die Sherpas über den Khumbu-Gletscherbruch. Der Gletscherbruch gilt als eine der gefährlichsten Stellen des Everest-Aufstiegs und wird meist nur in der Nacht um am frühen Morgen überquert, wo das Lawinen-Risiko am geringsten ist. Allein im vergangenen Jahr kamen auf dieser Strecke 3 Sherpas ums Leben.

➤ Mehr lesen: Am Mount Everest gibt es jetzt 5G

"Ja, es gibt Bedenken, dass durch die Drohnen lokale Arbeitsplätze wegfallen", wird der lokale Politiker Jagat Bhusal von der Kathmandu Post zitiert. Es gehe allerdings lediglich darum, die Todesfälle auf dem Khumbu-Gletscher zu reduzieren. Die Sherpas werden zudem dazu ausgebildet, die Drohnen zu steuern, da sie bereits an die Höhe gewöhnt seien.

Mount Everest hat ein Müllproblem

Knapp 90 Tonnen Müll wurden im Frühjahr 2024 vom Base Camp des Mount Everest ins Tal gebracht, darunter rund 28 Tonnen menschliche Abfälle und 15 Tonnen Küchenabfälle, die in der Höhe nicht verrotten würden. In den vergangenen Jahren sei das Basislager zudem immer mehr ausgebaut worden, was zu mehr Müll geführt habe. Fast 60.000 Menschen wandern jährlich zum Base Camp.

Seit 2015 gilt außerdem die Regel, dass Bergsteiger 8 Kilogramm Müll vom Basislager bei ihrem Abstieg ins Tal bringen müssen. Machen sie das nicht, wird eine "Müllkaution" in Höhe von 4.000 Dollar einbehalten.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare