Elektronische Geschenkkarten sind leicht auszurauben
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Gutscheinkarten für Einkäufe bei Amazon, Apple oder Saturn sind mittlerweile ein beliebtes Geschenk. Da diese Karten aber oft über keinerlei Sicherheitsvorkehrungen verfügen, können Kriminelle sie leicht manipulieren. Ein Sticker genügt, um sich das Guthaben auf einer Karte widerrechtlich anzueignen, wie heise berichtet. Die Gutscheine vieler Firmen sind nämlich lediglich mit einem einfachen Barcode gezeichnet, der meist auf der Rückseite der Scheckkarten sitzt. Durch das Einscannen dieser Codes an der Kassa werden die Gutscheine beim Kauf aktiviert.
Falsche Codes
Wenn ein Betrüger einen Sticker mit einem von ihm erstellten Barcode über den Original-Strichcode einer Geschenkkarte klebt, wird dieser falsche Barcode auf dem Server des betreffenden Unternehmens als Konto angelegt und mit Guthaben aufgeladen. Da es keine weiteren Sicherheitsmerkmale gibt, kann ein Krimineller dann mit einer Kopie des fingierten Codes nach Herzenslust einkaufen gehen, zumindest solange das Guthaben reicht. Bei einigen Gutscheinkarten ist der Barcode nicht nur auf der Kartenrückseite aufgedruckt, sondern auch auf dem Stück Karton, auf dem die Karte im Geschäft präsentiert wird.
Das eröffnet eine andere Möglichkeit zum Betrug. Wenn die Kartons von Karten vertauscht werden, aktiviert ein nichtsahnender Käufer beim Gang zur Kassa unter Umständen eine falsche Gutscheinkarte. Das können Kriminelle ausnutzen. Auch Karten mit Magnetstreifen sind nicht viel sicherer. Hier lassen sich die Daten in kurzer Zeit auf einen Rohling kopieren, der dann genutzt werden kann. Das Computermagazin c't rät seinen Lesern sogar gänzlich davon ab, Gutscheinkarten ohne PIN-Schutz zu kaufen. Kunden, die bereits im Besitz solcher Karten sind, sollten das Guthaben demnach möglichst schnell verbrauchen.
Kommentare